Was essen wir da eigentlich?
Saftig, erfrischend, gesund – mit diesen Worten lässt sich die Frucht des Granatapfelbaumes treffend beschreiben. Um an die bis zu 1.000 saftigen Kerne einer Frucht zu gelangen, muss man sich allerdings erst einmal durch eine ledrige Schale kämpfen. Dass sich das lohnt, weiß jeder, der die außergewöhnlichen Früchte schon einmal frisch gegessen hat. Aber warum macht es uns die Frucht nur so schwer und wie wird sie eigentlich botanisch eingeordnet?
Dass sich die Frucht nicht einfach so aufbrechen lässt, ist für den Granatapfelbaum (Punica granatum) lebensnotwendig. Geschützt von einer glatten und bis zu 5 Millimeter dicken Schale reifen im Innern der Früchte die etwa erbsengroßen, kantigen Samen heran. Sie dienen dem Baum zur Vermehrung und damit zum Überleben. Reifen die Früchte am Baum aus und werden nicht geerntet, platzt die trocken gewordene Schale auf, die Samen werden von Vögeln gefressen und verbreitet.
Da die fleischige Schale des Granatapfels mit zunehmender Reife lederartig eintrocknet, bezeichnen Botaniker die Frucht auch als »Trockenbeere«. Im Innern weist diese eine weitere Besonderheit auf: Die vielen einzelnen Samen liegen dicht beieinander in mehreren Fruchthöhlen, die durch zähe Wände voneinander abgegrenzt werden. Die kleinen Samen sind es, die den essbaren aromatisch süß-säuerlichen Teil der Frucht und damit die gesunden Inhaltsstoffe liefern. Der äußere Teil der kleinen Samenkerne wird mit der Reife fleischig rot und saftig, der innere Teil verholzt und wird hart.
Die Samen enthalten viel Vitamin C, Mineralstoffe wie Kalium, Spurenelemente wie Eisen, B-Vitamine, Ballaststoffe sowie in hohen Mengen auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Letzteren werden antioxidative, antientzündliche und Krebs hemmende Wirkungen zugeschrieben.
Beim Einkauf von Granatäpfeln sollte man darauf achten, dass die Früchte mit einem Durchmesser bis zu 12 cm unversehrt und reif sind, da sie nicht nachreifen. Zu erkennen sind reife Früchte an der Farbausbildung der Schale. Meist handelt es sich um rotschalige Sorten; es gibt jedoch auch Sorten mit gelben Früchten. Diese sollten dann eine gleichmäßige gelbe Farbe aufweisen.
Unversehrte und gesunde Früchte können zu Hause bei Zimmertemperatur ein bis zwei Wochen aufbewahrt werden. Auch wenn dabei die Schale nach und nach schrumpft, bleiben die Kerne im Inneren frisch. Im Kühlschrank sind Granatäpfel länger haltbar, etwa zwei bis vier Wochen.
Granatapfelkerne sind in der Küche sehr vielseitig verwendbar. Sie schmecken hervorragend pur und sind auch als Dekoration oder Bestandteil von herzhaften oder fruchtigen Salaten, Cremes, Puddings oder Eis sehr erfrischend. Granatapfelsaft kann sehr gut als Marinade für Wild, Lamm oder Geflügel verwendet werden. Er schmeckt aber auch erfrischend lecker in Fruchtgetränken, Sorbets, Wasser- und Milcheis oder Gelees.
Übrigens: Es ist kein Spezialwerkzeug zum Öffnen eines Granatapfels erforderlich. Sehr gut geht es, wenn man zuerst mit einem scharfen Messer an der Oberseite der Frucht, dem Kelch, eine dünne Scheibe abschneidet. Dann ritzt man die Schale mehrfach vom Kelch zum Stiel vorsichtig ein. Dabei sollte man darauf achten, dass die saftigen Kerne möglichst nicht verletzt werden.
Nun kann die Frucht vom Kelch zum Stiel aufgebrochen werden. Wer ohne Saftspritzer an die Kerne kommen möchte, kann die Frucht auch in einer Schale mit kaltem Wasser aufbrechen. Wichtig: Die Frucht sollte komplett mit Wasser bedeckt sein. Heike Stommel, bzfe
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