Ähnliche Symptome: Grippe oder Corona?
Wer derzeit hustet und schnieft, hat oft Sorge, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert zu haben. Solche Beschwerden treten allerdings auch bei anderen Krankheiten auf. Ob eine COVID-19-Erkrankung oder möglicherweise eine Grippe hinter den Beschwerden steckt, ist nicht so leicht festzustellen.
Hartnäckiger Husten, etwas erhöhte Temperatur, die Nase läuft – ist das eine Erkältung, schon die Grippe oder gar COVID-19? Das herauszufinden, ist gar nicht so leicht.
Klare Diagnose nicht einfach
Mit dem Herbst kommen die kalten, nassen Tage – für viele Menschen verbunden mit Erkältungen und grippalen Infekten, die verschiedene Auslöser haben können. Zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai zirkulieren nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) aber auch Influenzaviren, die die Grippe hervorrufen. In diesem Jahr kommt nun noch die Corona-Pandemie hinzu.
Eine klare Diagnose, welche Infektion im Einzelfall vorliegt, ist für Betroffene wie für Medizinerinnen und Mediziner nicht ganz einfach. Zu sehr gleichen sich die Symptome: Das RKI nennt in seinem „Corona-Steckbrief“ als häufigste Anzeichen bei COVID-19 Husten (bei 45 Prozent der erfassten Fälle) und Fieber (38 Prozent). Daneben würden von vielen Patientinnen und Patienten auch Schnupfen (20 Prozent) und ein Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns (15 Prozent) gemeldet.
Sicherheit nur durch einen Labortest
Das Gesundheitsportal „aponet.de“ hat im Auftrag von Apotheken verglichen, welche Symptome bei COVID-19 und welche bei Grippe besonders häufig festgestellt werden. Typisch für beide Krankheiten sind demnach plötzlich auftretender Husten und Fieber sowie allgemeine Schwächegefühle. Hals, Kopf- und Gliederschmerzen sowie laufende Nasen würden deutlich häufiger bei Grippe-Patientinnen und -Patienten gemeldet, Geruchs- und Geschmacksverlust kämen hingegen bei Corona-Erkrankten öfter vor. Letzte Sicherheit über den Auslöser solcher Beschwerden gebe es aber letztlich nur durch einen Labortest.
Leichter abzugrenzen gegen diese beiden Krankheiten sind nach Aussage der Apothekerinnen und Apotheker dagegen „banale Erkältungen“. Deren typische Symptome wie Halsschmerzen, Schnupfen, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen träten meist schleichend über mehrere Tage auf. Man fühlt sich zwar krank, aber nicht so vollkommen kraftlos wie bei einer echten Grippe.
Mehr schwere Verläufe bei COVID-19
Der Anteil sehr schwerer Verläufe ist bei Corona-Erkrankten deutlich höher als bei denen, die an Grippe leiden. Das geht aus einer aktuellen RKI-Studie hervor. Im Schnitt blieben COVID-19-Patientinnen und -Patienten demnach länger in stationärer Behandlung und öfter und länger auf der Intensivstation. 22 Prozent der COVID-19-Erkrankten, aber nur 14 Prozent der Grippe-Patientinnen und -Patienten mussten an Beatmungsgeräte angeschlossen werden. (ad; Quelle: dpa)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Robert Koch-Institut (RKI): SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), (Abruf: 24.10.2020), Robert Koch-Institut (RKI)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.