Keine Entwarnung: Grippegefahr noch nicht vorbei
13.02.2014
Auch wenn es in diesem Winter deutlich weniger Grippeerkrankungen als in den Vorjahren gibt, will das Berliner Robert Koch-Institut noch keine Entwarnung geben. Vor zwei Jahren hatte die Grippewelle erst Mitte Februar begonnen.
Steigende Zahl akuter Atemwegserkrankungen
Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) will trotz deutlich weniger Grippeerkrankungen als in den Vorjahren noch keine Entwarnung geben. Wie Silke Burda, Influenza-Expertin am RKI sagte, habe 2012 die Grippewelle erst Mitte Februar begonnen. Die Entwicklung lasse sich nicht vorhersagen. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza registriert zur Zeit eine steigende Zahl akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland. Wie Burda erklärte, lägen die Ursachen von Husten, Schnupfen und Halsschmerzen im Moment aber vielfach auch in anderen Erkältungsviren.
Grippaler Infekt ist keine Grippe
Im Gegensatz zu einer Erkältung (grippaler Infekt) handelt es sich bei einer Grippe nicht um eine harmlose Erkrankung. Die Grippe (Influenza) kommt schlagartig und klingt nur langsam ab. Es kommt zu Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Anders als bei einer Erkältung, bei der nur die oberen Atemwege betroffen sind, erfasst eine Influenza den ganzen Körper. Grippe-Patienten fühlen sich in der Regel sehr schwach und elend. Der Körper kann mehrere Wochen benötigen, um sich von der Erkrankung zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen.
Zahlen dieses Jahr fast schon harmlos
Die bundesweiten Grippezahlen, die nach dem Infektionsschutzgesetz an das RKI übermittelt werden, sehen im Verglich zu 2013 in diesem Jahr schon fast harmlos aus. So gab es im Januar lediglich 373 registrierte Influenza-Fälle. Im vergangenen Jahr waren es in den ersten vier Wochen 6.428 Nachweise gewesen. Dem RKI zufolge sei noch Zeit für eine Grippeimpfung. In Deutschland lägen die Impfquoten mit rund 28 Prozent weiterhin zu niedrig. Die Bundesrepublik erreiche die Zielvorgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit 75 Prozent bei älteren Menschen nicht.
Empfohlene Schutzimpfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt eine Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, denn diese zählen zu den Risikogruppen. In der Regel werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Grundsätzlich gilt jedoch bei der Grippe-Impfung Pro und Contra gegeneinander abzuwägen. (sb)
Bildnachweis: Dieter Schütz / pixelio.de
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