Grippesaison: Hunderte Erkrankungsfälle gemeldet
07.02.2015
In der aktuellen Grippesaison wurden bereits rund 300 Erkrankungsfälle in Brandenburg gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen somit vervielfacht. Eine Impfung zum Schutz vor der Erkrankung wird aber nur manchen Menschen angeraten.
Grippewelle in Brandenburg
Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge rollt durch Brandenburg eine Grippewelle. Demnach teilte der Sprecher des Potsdamer Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Freitag auf Anfrage mit, dass die Zahl der nachgewiesenen Infektionen im Januar von Woche zu Woche kontinuierlich gestiegen sei, auf zuletzt 116 neue Fälle in dieser Woche. Damit habe es seit Beginn der Grippesaison im Herbst bereits über 300 gemeldete Erkrankungen gegeben. „Das ist eine deutliche Steigerung, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es nur 20 Erkrankungen“, so Hesse.
Impfstoff wirkt dieses Jahr nicht so gut
Hesse zufolge biete eine Impfung einen guten Schutz gegen das Virus. Das sehen manche Gesundheitsexperten jedoch ganz anders. So wurde erst kürzlich mitgeteilt, dass in dieser Saison der Impfstoff kaum wirksam sei. Der „NDR“ hatte berichtet, dass die Zusammensetzung des Impfstoffs nur bedingt für die aktuell kursierenden Virusstämme geeignet sei. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät aber trotzdem Menschen aus Risikogruppen, wie etwa chronisch Kranken, mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Senioren oder medizinischem Personal zu einer Grippeimpfung.
„Nicht unbedingt jedem die Hand geben“
Selbst zum jetzigen späten Zeitpunkt könne eine Impfung in Einzelfällen noch sinnvoll sein, heißt es aus Brandenburg. Ein ausreichender Schutz stellt sich demnach allerdings erst zwei Wochen nach einer Impfung ein. Wie der Sprecher meinte, sollten sich die Bürger dafür von ihrem Hausarzt beraten lassen. „Man sollte auch auf Hygiene achten und nicht unbedingt jedem die Hand geben.“ Auch in Berlin hat die Grippesaison begonnen. Allein im Januar wurden nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales 152 neue Fälle gemeldet. 24 Menschen mussten seit Beginn der Saison Ende 2014 mit einer schweren Grippe ins Krankenhaus.
Mehr Menschen wegen Atemwegsbeschwerden beim Arzt
In Berlin und Brandenburg gingen laut Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza im Januar auch deutlich mehr Menschen wegen Atemwegsproblemen zum Arzt als im Dezember. Zuletzt waren es rund 2.000 pro 100.000 Einwohner. Kinder bis vier Jahre erkrankten demnach besonders häufig. Allerdings fließen in die Statistik nur Fälle ein, bei denen das Virus im Labor nachgewiesen wurde. Neben Atemwegsproblemen verursacht eine Influenza-Erkrankung meist auch Beschwerden wie Fieber, Frösteln, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen. (ad)
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