Grippewelle 2016: Was sie zur Influenza wissen sollten
Immer mehr Menschen in Deutschland sind von der Grippe erfasst. Ungewöhnlich viele gesunde Menschen haben sich mit dem Grippevirus infiziert. Wichtig ist, die Grippe richtig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Welche Symptome sie macht und welche Therapien zur Verfügung stehen, erfahre Sie hier.
Zahl der bestätigten Erkrankungen in der Vorsaison höher
Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen: Die Grippewelle ist in vollem Gange. Nicht alle Regionen in Deutschland sind gleichermaßen betroffen. Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt es neben dem Osten aktuell auch eine Häufung der Influenza-Fälle in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Auch für Süddeutschland wird derzeit eine „deutlich erhöhte Influenza-Aktivität“ gemeldet. Wie aus den Wochenberichten des RKI hervorgeht, wurden für die siebte Kalenderwoche bundesweit 3.081 laborbestätigte Influenzafälle übermittelt. Damit hat sich die Fallzahl seit Oktober auf 13.290 summiert. In der vorangehenden Saison lag die Zahl der bestätigten Erkrankungen weitaus höher.
Verlauf der Grippewelle nicht vorherzusagen
Grundsätzlich lässt sich der Verlauf einer Grippesaison nicht vorhersagen. Zwar beginnt die Saison meist im Januar und dauert im Durchschnitt drei bis vier Monate, doch diesmal wurden bereits im Oktober erste Grippe-Fälle in Berlin und Brandenburg gemeldet. Meldepflichtig ist Grippe in Deutschland nicht. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) wertet die Meldungen von Haus- und Kinderarztpraxen aus, um zu sehen, wie viele Menschen sich damit infiziert haben. Allerdings geht nicht jeder Patient mit einer solchen Erkrankung zum Arzt und auch dort wird bei den entsprechenden Symptomen nicht immer festgestellt ob eine Grippe oder grippaler Infekt vorliegt. Die Dunkelziffer dürfte also in jeder Saison wesentlich höher liegen als die offiziellen Zahlen zeigen.
Besonders viele Schweinegrippe-Fälle
Eine Besonderheit der aktuellen Grippewelle liegt darin, dass sich nach ersten Erkenntnissen viele gesunde Erwachsene mit schwerer Grippe infizieren. Ursache dafür, dass es viel mehr Schweinegrippefälle als im Vorjahr gibt, ist laut dem RKI wohl die aktuelle Dominanz des erst seit 2009 zirkulierenden Virus A(H1N1)pdm09. Das H1N1-Virus ist vielen besser bekannt unter dem Namen „Schweinegrippe“. „Das Virus scheint auch bei jüngeren Erwachsenen und Personen ohne chronische Vorerkrankung mehr schwere Krankheitsverläufe zu verursachen als das A(H3N2)-Virus, das im Vorjahr verbreitet war“, erklärte die Influenza-Expertin des RKI, Dr. Silke Buda laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa.
Unterschied zwischen Grippe und Erkältung
Da sich die Symptome in gewissem Maße ähneln, ist der Unterschied zwischen Erkältung und Grippe nicht allen Menschen sofort klar. Ein Punkt, an dem ganz deutlich wird, um was es sich handelt ist der Beginn: Eine Grippe tritt ganz plötzlich auf. Oft fühlt man sich morgens noch gesund und abends hat man plötzlich 40 Grad Fieber. In der Regel kommen Symptome wie Kopf-, Glieder- und Knochenschmerzen, Schüttelfrost sowie Husten und Schnupfen dazu. Die Betroffenen fühlen sich meist sehr krank. Ganz wichtig zur Selbstbehandlung bei Grippe und Erkältungskrankheiten ist, viel zu trinken und einige Tage Bettruhe. Die Erkrankung dauert meist fünf bis sieben Tage, Die Inkubationszeit beträgt laut RKI durchschnittlich ein bis zwei Tage.
Im Gegensatz zur Grippe beginnt eine Erkältung normalerweise schleichend mit Beschwerden wie Halskratzen oder Heiserkeit, später folgen Schnupfen und Husten. Oft ist schon nach ein bis zwei Tagen das Schlimmste überstanden. Nach etwa einer Woche sollten alle Symptome verschwunden sein.
Menschen aus Risikogruppen wird zur Impfung geraten
Ob eine Grippe-Impfung sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nach Angaben des RKI kann sie selbst zu Beginn und im Verlauf der Grippewelle noch Schutz bieten. Gesundheitsexperten empfehlen Menschen aus Risikogruppen, sich impfen zu lassen. So wird Senioren ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken, Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal von der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Grippeschutzimpfung geraten. Letztendlich gilt jedoch bei der Grippe-Impfung Pro und Contra gegeneinander abzuwägen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.