Weniger Blutspenden infolge der Grippewelle
24.02.2015
Regelmäßige Blutspenden sind für die medizinische Versorgung von Patienten äußerst wichtig, doch ist die Situation beim Blutspendendienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor allem infolge der aktuellen Grippewelle äußerst angespannt, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“. Zwar seien bislang keine Engpässe in der Verfügbarkeit von Spenderblut aufgetreten, doch mit den bevorstehenden Osterferien könne sich die Situation weiter verschärfen.
Das Deutsche Rote Kreuz hat angesichts der stark rückläufigen Blutspenden alle gesunden Menschen dazu aufgerufen, die Möglichkeit zur Spende wahrzunehmen. Kranke werden nicht für die Blutspende zugelassen, weshalb die zahlreichen Grippe-Fälle automatisch einen Rückgang der Blutspenden bewirken. Hinzu kommen die zurückliegenden Feiertage des Karnevals und die bevorstehende Ferienzeit, was eine Verschärfung der Situation in den kommenden Wochen zu Folge haben könnte. Denn Blutspenden sind nur „fünf bis sechs Wochen haltbar“, so ein Sprecherin der DRK-Blutspendendienste gegenüber der „dpa“. Derzeit profitieren die Versorgungseinrichtungen noch von dem höheren Aufkommen des letzten Monats, doch die Bestände müssten in den kommenden Wochen dringend aufgefüllt werden. Dem stehen allerdings die aktuelle Grippewelle und die kommenden Osterferien entgegen.
Situation bei den Blutspenden angespannt
Derzeit sei die Situation bei den Blutspenden zwar „angespannt, aber nicht dramatisch“, zitiert die „dpa“ die Sprecherin der DRK-Blutspendedienste. Aufgrund der seit rund anderthalb Wochen festzustellenden Ausfälle durch die Grippe, seien die Blutspendedienste allerdings darauf angewiesen, dass gesunde Menschen verstärkt die Möglichkeit zur Blutspende wahrnehmen. Obwohl bislang noch keine regionalen Engpässe aufgetreten sind, bereitet das niedrige Blutspendenaufkommen den Experte zunehmend Sorgen. Nicht zuletzt, weil während der Osterferien viele Menschen verreist sind und die Blutspenden dann voraussichtlich weiter zurückgehen werden.
Bereits mehr als 18.000 Grippe-Fälle
Den Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) zufolge begann die aktuelle Grippewelle in der zweiten Januarwoche und hat seither deutlich an Intensität zugelegt. Allein in der siebten Meldewoche des Jahres 2015 wurden nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) 6.251 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Grippe-Fälle beim RKI gemeldet. Derzeit sei eine hohe Grippe-Aktivität in Deutschland festzustellen, so die Arbeitsgemeinschaft Influenza weiter. Insgesamt sind bereits mehr als 18.000 Menschen im Zuge der aktuellen Saison an Grippe erkrankt, wobei dies lediglich die eindeutig diagnostizierten Fälle umfasst. Hinzu kommt eine beachtliche Dunkelziffer, denn bei Weitem nicht jede Grippe-Erkrankung wird labordiagnostisch bestätigt.
Impfstoff mit eingeschränkter Wirksamkeit
Als Grund für die drastische Ausbreitung der diesjährigen Grippewelle nennt die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf das RKI die eingeschränkte Wirksamkeit des eingesetzten Impfstoffs. Dieser wirke nicht optimal, weil der besonders verbreitete Influenza A H3N2-Subtyp sich verändert habe und der Impfstoff nun nicht mehr passe. Bereits im Frühjahr 2014 sei die Zusammensetzung des Impfstoffs von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt worden. (fp)
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