Wissenswertes über die aktuelle Grippewelle
11.02.2015
Derzeit liegen bundesweit viele Menschen mit einer Grippe im Bett. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen erlauben es den meisten nicht, zur Arbeit zu gehen. Viele fragen sich ob die Grippewelle in diesem Jahr besonders stark ausfällt. In einem Pressebericht werden zahlreiche Fragen beantwortet.
Zahl der Grippe-Erkrankungen in NRW steigt
Erst kürzlich wurde berichtet, dass die Grippe in Bayern auf dem Vormarsch ist. Doch auch andere Bundesländer bleiben nicht verschont. So steigt auch in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Erkrankten inzwischen deutlich an. Die „Rheinische Post“ (RP) online hat viel Wissenswertes über die aktuelle Grippewelle zusammengefasst. Experten zufolge dauert die Grippesaison von der 40. Kalenderwoche eines Jahres bis zur 15 Kalenderwoche des Folgejahres. „Da wir uns aktuell in der 7. Kalenderwoche befinden, ist es also ganz normal, dass Grippe- und Erkältungsviren im Umlauf sind“, erklärte Dr. Annette Jurke, stellvertretende Leiterin Fachgruppe Infektiologie und Hygiene des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW (LIGA NRW) gegenüber der Zeitung.
Impfung wegen nahendem Frühling nicht mehr so dringend
Die gemeldeten Zahlen von Influenza-Fällen im Lande bestätigten dies: „Bislang wurden uns für die Saison 2014/2015 701 Fälle von Influenza gemeldet. Letztes Jahr waren es 287 Fälle und 2012/13 sogar 6262 Fälle“, so Jurke. Wie die RP weiter schreibt, sei eine Impfung grundsätzlich noch immer empfehlenswert, jedoch wegen des nahenden Frühlings nicht mehr so dringend. Zu beachten ist dabei jedoch, dass zwei Wochen vergehen, bis die Impfung vollständig wirkt und auch trotz Spritze ein Grippeausbruch auftreten kann. „Allerdings sagt man, dass die Impfung den Verlauf der Grippe mildert, insofern ist sie trotzdem zu empfehlen“, so die Expertin.
Impfstoff wirkt in dieser Saison nicht so gut
Jurke geht auch auf Meldungen ein, denen zufolge in dieser Saison der Impfstoff kaum wirksam sei. „Wie sich zeigte, ist es in diesem Jahr allerdings so, dass zwei Drittel der Influenza-A-Viren, die derzeit kursieren, von der Komponente nicht abgedeckt werden“, erklärte die Infektiologin. „Gleichzeitig ist allerdings der Influenza-A-Virus, also der H3N2-Erreger, dieses Jahr vorherrschend.“ Allerdings meint sie: „Vor allem für die Risikogruppen ist die Impfung trotzdem sinnvoll, da sie ja aus mehr Komponenten besteht.“ Dazu zählen beispielsweise chronisch Kranke mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Senioren oder medizinisches Personal.
In die Armbeuge niesen
Es gibt aber auch natürlichere Mittel und Wege sich vor einer Erkrankung zu schützen. Dabei ist das Niesen in die Armbeuge ein einfacher aber sehr wirkungsvoller Tipp. „Das klingt zwar witzig“, sagte die Medizinerin, „aber es verhindert sehr wirksam die Ausbreitung von Viren und Bakterien.“ Wenn man in die Hände niest, verbreitet man die Erreger anschließend sehr leicht. „Außerdem fasst man sich mit den Händen regelmäßig an Nase und Augen, das kann man fast gar nicht verhindern, und dann wandern die Erreger über die Schleimhäute in den Körper“, so die Expertin. Regelmäßiges Händewaschen und das Nutzen von Papier- anstatt Stofftaschentüchern sind weitere Tipps zur Hygiene.
Keine stärkeren Symptome in diesem Jahr
Auch wenn weder das LIGA NRW noch das Robert-Koch-Institut (RKI) Informationen darüber haben, dass die Erreger dieses Jahr stärkere Symptome auslösen als sonst, gibt es doch einige Hausärzte, die der RP zufolge von solchen Effekten berichten. Grundsätzlich haben die meisten Betroffenen bei einer Influenza-Erkrankung Beschwerden wie Atemwegsprobleme, Fieber, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen. Um möglichst wenige andere Menschen anzustecken, ist es bei einer schweren Grippeerkrankung wichtig, sich aus dem Tagesgeschehen zurück zu ziehen und einen Arzt aufzusuchen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.