Bundesgesundheitsminister erwartet geringere Kassenbeiträge für 20 Millionen Versicherte
07.03.2014
Zukünftig sollen Krankenkassen nach dem Koalitionsplan vom einkommen abhängige Zusatzbeiträge erheben dürfen, deren Höhe die Kassen selbst festlegen. Gleichzeitig entfällt der einheitliche Sonderbeitag für Arbeitnehmer. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erwartet dadurch Entlastungen für rund 20 Millionen Versicherte. Im kommenden Jahr könnten Versicherte zwischen günstigeren und teureren Krankenkassen wählen, erklärte Gröhe gegenüber der „Passauer Neuen Presse".
Vermeintliche Entlastung der Versicherten könnte zur zusätzliche Belastung werden
Einige Krankenkassen würden dem Bundesgesundheitsminister zufolge statt des derzeitigen Sonderbeitrags von 0,9 Prozent einen Zusatzbeitrag in derselben Höhe erheben. Dann ändere sich nichts für die Versicherten. Es gäbe aber auch Kassen, die finanziell so gut gestellt seien, dass sie einen niedrigeren Zusatzbeitrag verlangen könnten. „Wieder andere werden ihren Zusatzbeitrag erhöhen", so Gröhe gegenüber der Zeitung. „Im nächsten Jahr könnten nach unseren Berechnungen auf diese Weise etwa 20 Millionen Versicherte durch geringere Beiträge entlastet werden." Gleichzeitig können die Kassen aber keine Prämien mehr an ihre Versicherten ausschütten, wovon derzeit rund zehn Millionen Versicherte profitieren.
Nach Schätzungen von Experten ist jedoch zu erwarten, dass die Zusatzbeiträge in den kommenden Jahren steigen statt zu sinken. So wird für das Jahr 2017 eine Erhöhung zwischen 1,5 und 1,7 Prozent des Einkommens erwartet – zulasten der Versicherten. (ag)
Bild: GG-Berlin / pixelio.de
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