Obstruktive Schlafapnoe blockiert die Atmung und verhindert erholsamen Schlaf
Die Größe unserer Mandeln kann darauf hindeuten, ob wir ein erhöhtes Risiko für obstruktive Schlafapnoe (OSA) haben. Forscher stellten in einer aktuellen Untersuchung weiter fest, dass auch die Zunge Aufschluss über das Risiko für obstruktive Schlafapnoe geben kann. Bei der OSA werden die oberen Atemwege blockiert, was dazu führt, dass unsere Atmung immer wieder gestoppt wird und dann neu beginnt.
Manche Menschen schlafen jede Nacht schlecht, sind morgens nicht ausgeruht und wundern sich, welche Gründe es dafür gibt. Der Auslöser könnte eine obstruktive Schlafapnoe sein. Diese blockiert unsere Atmung und verhindert einen erholsamen Schlaf. Saudi-arabische Wissenschaftler stellten jetzt in einer Untersuchung fest, dass unsere Zunge und unsere Mandeln darauf hindeuten können, ob wir ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung haben. Die Forscher veröffentlichten ihre Studie in der Fachzeitschrift „Saudi Medical Journal“.
Obstruktive Schlafapnoe kann gefährliche Folgeerkrankungen auslösen
Durch große Mandeln können wir ein erhöhtes Risiko für obstruktive Schlafapnoe entwickeln. Aber es gibt auch andere Faktoren, die sich negativ auswirken. Vertiefungen auf unserer Zunge, oder Zahn-Abdrücke auf der Zunge, zeigen uns an, dass unsere Zunge zu groß für den Mund ist. Durch eine zu große Zunge steigt ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für obstruktive Schlafapnoe, erläutern die Experten. Von der Erkrankung seien alleine in den Vereinigten Staaten mehr als 18 Millionen Erwachsene betroffen. Da die Betroffenen oft an unterbrochenem und reduziertem Schlaf leiden, kann es zu Müdigkeit, Reizbarkeit und anderen Schwierigkeiten kommen. In schweren Fällen kann die Erkrankung sogar zu Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder Depressionen führen, fügen die Mediziner hinzu.
80 Prozent der Erkrankten sind Männer
Die Forscher untersuchten für ihre Studie 200 Patienten in Kliniken an der Universität vom Dammam College of Dentistry in Saudi-Arabien. Dort mussten die Teilnehmer den sogenannten Berlin-Fragebogen ausfüllen, eine Screening-Beurteilung für die obstruktive Schlafapnoe. Die Patienten wurden auch auf bekannte und potenzielle OSA Risikofaktoren untersucht, einschließlich dem Halsumfang, Körpergewicht, Blutdruck und der Größe ihrer Zunge, Mandeln und Zäpfchen, erklären die Mediziner. Von den 200 Teilnehmern hatten 23 Prozent ein erhöhtes Risiko für OSA. 80 Prozent der Betroffenen waren männlich. Übergewicht, große Mandeln und Vertiefungen in der Zunge waren die häufigsten Faktoren bei Menschen, die ein hohes Risiko für die Erkrankung aufwiesen, sagen die Experten.
Zahnärzte sollten über die Merkmale von OSA informiert werden
Die Ergebnisse sind nach Auffassung der Forscher für Zahnärzte und deren Ausbildung besonders wichtig. Zahnärzte seien zwar nicht in der Lage, formal OSA bei einem Patienten zu diagnostizieren, aber die Weiterbildung mit neuen Wissen über die Erkrankung könnte verhindern, dass Fälle von OSA nicht diagnostiziert werden, erläutern die Forscher. Ein Zahnarzt, der eine vergrößerte Zunge oder Mandeln erkennt, kann betroffenen Patienten den Besuch bei einen Schlaf-Spezialisten vorschlagen. Zahnärzte müssen über die wichtige Rolle, die sie bei der Identifizierung und Behandlung von Patienten mit Schlaf-bezogenen Störungen spielen Bescheid wissen, sagt der Autor Thikriat Al-Jewair. Zahnärzte sehen öfter und genauer den Mund ihrer Patienten als andere Ärzte. Deswegen könnten die Zahnärzte die Zeichen leichter identifizieren.(as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.