Kommen die Großeltern zu Besuch, gibt es häufig ein kleines Mitbringsel oder Süßigkeiten für die Enkel. Dass ist soweit ganz normal und vielen Omas und Opas macht es einfach Spaß, den Kleinen eine Freude zu machen. Das vermeintliche Verwöhnen durch Geschenke tut den Kindern jedoch nicht immer gut – vielmehr sollte daher gemeinsames Zeit verbringen im Vordergrund stehen.
Geschenke können Kinder auch überfordern
Ob Schokolade, die Puppe aus dem Schaufenster oder das lang ersehnte Rennauto: Vielen Großeltern macht es großen Spaß, ihre Enkel zu verwöhnen. Was in normalem Rahmen völlig normal ist, kann jedoch schnell Überhand nehmen und in die falsche Richtung laufen. „Mit Geschenken werden Kinder oft völlig überfrachtet, das tut ihnen eher nicht gut“, erklärt Ursula Lenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“.
Stattdessen sollte lieber intensiv Zeit mit den Kindern verbracht werden, denn das ist es, was häufig zu kurz komme – auch wenn das Verhältnis zwischen Großeltern und Enkel heute insgesamt betrachtet sehr viel enger und herzlicher ist als zu früheren Zeiten. Laut dem Deutschen Jugendinstitut verbringt mehr als ein Drittel der Kinder im Krippen- und Kindergartenalter regelmäßig Zeit bei Oma oder Opa, Kinder in den ersten Schuljahren werden demnach sogar zu mehr als 40% mindestens einmal pro Woche von ihren Großeltern betreut.
Länger wach bleiben bei Oma und Opa gehört dazu
„Verwöhnen“ sollte dementsprechend je nach Alter des Enkelkindes z.B. bedeuten, einen gemeinsamen Ausflug zu machen. „Das müssen keine spektakulären Sachen sein, mal in den Zoo gehen oder ihnen vorlesen“, so die Expertin von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. Bleiben die Kinder über Nacht, sei es laut Ursula Lenz auch in Ordnung, wenn die Kleinen ausnahmsweise mal ein oder zwei Stunden länger wach bleiben als sonst. „Das ist ja ein bisschen das Besondere am Besuch bei den Großeltern.”
Alles andere sollte jedoch nicht auf eigene Faust entschieden, sondern im Vorfeld mit den Eltern abgesprochen werden, um keine Konflikte aufkommen zu lassen. „Zum Beispiel spezielle Ernährungsprinzipien sollte man als Großeltern schon beachten, also etwa einen Besuch im Fast-Food-Restaurant absprechen.” Auch bei Geschenken könne eine Absprache helfen, um herauszufinden, was dem Kind gerade besonders gefällt oder um Doppelkäufe zu vermeiden. (nr)
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