Grüner Tee: Positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
Zahlreiche Studien konnten günstige Effekte von Grüntee auf die Gesundheit zeigen. So hat sich etwa herausgestellt, dass die Summe der im grünen Tee enthaltenen Pflanzenstoffe einen schützenden Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben.
Grüner Tee wird weltweit ein immer beliebteres Getränk, nicht zuletzt wegen seiner ausgeprägten positiven Wirkungen auf die Gesundheit. Grüntee kann durch seine Inhaltsstoffe unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Ein Wundermittel ist er aber nicht.
Reduziertes Risiko für Bluthochdruck
Grüner Tee ist seit langem als gesundheitsfördernd bekannt. Er hat unter anderem eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.
„Die Ergebnisse jüngerer Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Genuss von grünem Tee das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt absenkt“, erläutert Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, in einer aktuellen Mitteilung.
„Zu verdanken ist dieser Effekt den im grünen Tee enthaltenen Polyphenolen, welche zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen.“
Möglicher Schutz vor Krebs
Möglicherweise schützt Grüntee auch vor Krebs. Endgültig erwiesen ist dies jedoch noch nicht, so das Fazit einer Metastudie, die rund 140 Einzelstudien betrachtet hat.
Grüner Tee enthält nämlich Epigallocatechingallat (EGCG) aus der Gruppe der Gerbstoffe. Diese Substanz kann aggressive Sauerstoffverbindungen, die sogenannten freien Radikale, unschädlich machen. Weil freie Radikale eine Rolle in der Tumorentstehung spielen, wird vermutet, dass Antioxidantien wie EGCG vor Krebs schützen können.
Schutz vor Karies
Gut belegt ist dagegen die Schutzwirkung von Grüntee vor Zahnkaries. Vielen Zahnpasten wird zur Kariesprophylaxe und zur Stärkung des Zahnschmelzes Natriumfluorid zugesetzt. Grüner Tee hat natürlicherweise einen relativ hohen Fluoridgehalt, zudem töten die Teepolyphenole Kariesbakterien ab und hemmen die Bildung von Zahnbelag (Plaque).
Als Muntermacher geschätzt
Nicht zuletzt wird Grüntee auch als Muntermacher geschätzt. Weil das Koffein im Tee an Gerbstoffe gebunden ist und langsamer aufgenommen wird, ist die Wirkung im Vergleich zu Kaffee verzögert, hält aber länger an.
Der Koffeingehalt hängt von der verwendeten Teesorte sowie der Zubereitung ab, im Mittel enthält eine Tasse Grüntee (250 Milliliter) etwa 38 Milligramm Koffein.
Im Vergleich dazu kommt eine Tasse Espresso-Kaffee (25 bis 30 Milliliter) auf rund 30 Milligramm Koffein und eine Tasse Filterkaffee (150 Milliliter) auf 60 bis 90 Milligramm.
Konsum in Maßen
Offizielle Empfehlungen, wie viel grünen Tee Sie trinken sollten, um von der positiven Wirkung zu profitieren, gibt es nicht. Laut Professor Dr. med. Hans Hauner, Ernährungsmediziner und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e.V. gilt bei Grüntee wie bei allen anderen Nahrungsmitteln auch: Konsum in Maßen.
„Ein bis zwei Tassen grüner Tee am Tag ist meines Erachtens eine gute Orientierung. Tasten Sie sich langsam an grünen Tee heran und schauen Sie, wie Sie ihn vertragen“, empfiehlt der Experte in einer Mitteilung.
Das enthaltene Koffein könne zu stark anregend auf das Herz-Kreislauf-System wirken und mit unangenehmen Symptomen wie Herzklopfen, Zittern, Schwindelgefühl und Unruhe verbunden sein.
Wer Herz-Kreislauf-Medikamente oder andere Arzneimittel einnehmen muss, fragt am besten eine Ärztin oder einen Arzt, wie viel Grüntee unbedenklich ist.
Produkte aus biologischem Anbau und fairem Handel
Wie die Verbraucherzentrale Südtirol erklärt, beträgt die optimale Aufgusstemperatur 70 bis 85°C, die empfohlene Ziehzeit zwei bis vier Minuten. Die Teeblätter können bis zu drei Mal aufgegossen werden.
Weil konventionell angebauter grüner Tee mit Pestizid- und anderen Rückständen belastet sein kann, ist grüner Tee aus biologischem Anbau und aus fairem Handel die erste Wahl.
Von Nahrungsergänzungsmitteln mit Grüntee-Extrakt rät die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA aber ab. Diese würden teilweise sehr hohe Gehalte an Catechinen aufweisen, welche die Leber schädigen könnten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Südtirol: Ist grüner Tee ein Wundermittel?, (Abruf: 16.08.2022), Verbraucherzentrale Südtirol
- Deutsche Herzstiftung: So schützt grüner Tee Ihr Herz, (Abruf: 16.08.2022), Deutsche Herzstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.