Bei Sonnencremes schneiden Billigprodukte gut ab: Günstige Sonnenschutzmittel sind am besten
27.06.2013
76 Cent oder über 18 Euro für 100 Milliliter Sonnencreme? Die Höhe des Preises sagt nichts über die Qualität aus, ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest.
Produkte von Discountern und Drogeriemarktketten überzeugen
Für viele Konsumenten gilt die Devise, dass Qualität auch seinen Preis hat. Bei Sonnencremes scheint der Grundsatz nicht zu gelten. Die Stiftung Warentest kam bei einer aktuellen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass vor allem Produkte von Discountern und Drogeriemarktketten überzeugten. Getestet wurden 19 Sonnenschutzmittel mit „mittlerem“ Sonnenschutz (Sonnenschutzfaktor 15, 20 und 25), die zwischen 76 Cent und 18,30 Euro je hundert Milliliter kosten. 17 der getesteten Produkte schnitten mit der Note „gut“ ab. Dabei zeigt sich, dass die besten auch zu den günstigsten gehören. Die Testsieger sind Ombra Sun Care (LSF 15) von Aldi Nord (1,6), Ombia Sun (LSF 20) von Aldi Süd (1,6), Elkos Sun (LSF 20) von Edeka (1,6) und Sunozon (LSF 20) von Rossmann (1,6). Bei diesen vier Präparaten lagen die Preise zwischen 76 und 88 Cent pro 100 Milliliter. Im Vergleich dazu liegt der 100-Milliliter-Preis des Sonnenschutzes Sun Beauty Silky Milk von Lancaster bei 17,10 Euro.
Schutz vor UV-Strahlung fast bei allen gut
Bis auf zwei Produkte wurden beim wichtigstem Kriterium, dem Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung alle Mittel gleich gut bewertet. In Bezug auf die Hautverträglichkeit hatten die Tester nichts zu bemängeln. Bei manchen Produkten überzeugten die Tester weitere Vorteile wie, dass sie der Haut zusätzlich Feuchtigkeit liefern, auch bei einer Temperatur von 40 Grad nicht dünnflüssig aus der Flasche tropfen oder dass sie klare Anwendungshinweise enthalten. Auch bei diesen Punkten waren es vor allem die preiswerten Mittel, die gut abschnitten.
Nicht beim Eincremen sparen
Auch wenn der Grundsatz nicht für alle Kosmetika anzuwenden ist, aber bei Sonnencremes gilt: "Viel hilft viel." Bei Erwachsenen ist die Auswahl der geeigneten Sonnenschutzmittel maßgeblich abhängig von dem jeweiligen Hauttyp. So müssen beispielsweise hellhäutige Menschen mit roten Haare einen deutlich höheren Lichtschutzfaktor (LSF 50 empfohlen) wählen, als dunkelhäutige Menschen mit braunen Augen. Mit etwa drei Esslöffeln Sonnenmilch ist laut Stiftung Warentest für den ganzen Körper zu rechnen. Sicherheitshalber sollte auch nach dem Baden jeweils nachgecremt werden. An sonnigen Tagen kommt somit eine Menge Sonnencreme zusammen, was ein weiteres Argument für den Preisvorteil der Discounterprodukte ausmacht. Denn bei den hohen Preisen für die Edelkosmetik würde nur noch wenig für die Urlaubskasse übrigbleiben. Ganz falsch wäre es, beim Eincremen zu sparen, denn Studien haben gezeigt, dass durch zu dünn aufgetragene Sonnencreme das Risiko für Hautschäden bis hin zum Hautkrebs erhöht werde.
Ähnliche Ergebnisse in Österreich
Auch in Österreich wurden Sonnenschutzmittel unter die Lupe genommen. Die Verbraucherzeitschrift „Konsument“ kam nach 16 getesteten Produkten ebenfalls zu der Überzeugung, dass guter Sonnenschutz nicht teuer sein muss. Genau wie die deutschen Kollegen bemängelten sie das Ölspray von Lavozon, das den versprochenen Sonnenschutzfaktor um mehr als 30 Prozent unterschritt. „Hier drohe viel früher ein Sonnenbrand, als nach der Auslobung zu erwarten wäre", so die Tester. (ad)
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