Konjunkturhoch: 16 Milliarden Euro Überschuss bei Sozialversicherung
12.04.2013
Im vergangenen Jahr bescherte vor allem die gute Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt der Sozialversicherung einen Milliarden-Überschuss. Die Einnahmen aus Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie der Arbeitsagentur stiegen um 1,9 Milliarden Euro, während die Ausgaben gleichzeitig weniger stark zulegten.
2012: 536,5 Milliarden Euro in Sozialkassen
Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielte der deutschen Sozialversicherung einen Überschuss von 15,8 Milliarden Euro in die Kassen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Freitag mitteilte. „Die Einnahmen der Sozialversicherung beliefen sich im Jahr 2012 insgesamt auf 536,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 2,0 Prozent“, hieß es in einer Mitteilung von Destatis. Die Ausgaben hätten sich demgegenüber weniger stark erhöht und mit 1,7 Prozent über dem Niveau von 2011 gelegen.
In Deutschland umfasst die Sozialversicherung die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die Rentenversicherung und die knappschaftliche Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte, die soziale Pflegeversicherung sowie die Bundesagentur für Arbeit. „Im Jahr 2012 wiesen alle Bereiche der Sozialversicherung Finanzierungsüberschüsse auf, maßgeblich bedingt durch die positive Lohn- und Beschäftigungsentwicklung“, so Destatis.
Positive Entwicklung des Arbeitsmarktes sorgte für Milliarden-Überschuss
Die Einnahmen der Rentenversicherung, die zu mehr als zwei Dritteln aus Beitragseinnahmen bestanden, erhöhten sich 2012 um 1,9 Prozent auf 258,8 Milliarden Euro. Demgegenüber standen Ausgaben von 254 Milliarden Euro. Insgesamt konnte ein Finanzierungsüberschuss von 4,8 Milliarden Euro erreicht werden.
Die gesetzliche Krankenversicherung, deren Zuweisungen vor allem aus dem Gesundheitsfonds bestehen, konnte einen Zuwachs der Einnahmen von 2,3 Prozent auf 194,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr verbuchen. Ihre Ausgaben beliefen sich auf 185,8 Milliarden Euro. Daraus ergab sich ein Finanzierungsüberschuss von 8,5 Milliarden Euro für das vergangene Jahr. Im Vorjahr belief sich der Überschuss auf 9,3 Milliarden Euro.
Die Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit gingen trotz des Anstiegs bei den beitragspflichtigen Beschäftigungen um 0,3 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro zurück. Wie Destatis berichtet, habe sich die geringere Bundesbeteilung bemerkbar gemacht. Demgegenüber stand ein deutlicher Rückgang der Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit um 7,1 Prozent auf 35,0 Milliarden Euro im vergangen Jahr. Daraus ergab sich ein Finanzüberschuss von 2,6 Milliarden Euro.
Die soziale Pflegeversicherung konnte 2012 Einnahmen in Höhe von 23,0 Milliarden Euro mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent verbuchen. Gleichzeit stiegen die Ausgaben um 4,6 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Finanzierungsüberschuss der sozialen Pflegeversicherung reduzierte sich damit im Vergleich zu 2011 um 0,2 auf 0,1 Milliarden Euro. (sb)
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