Ruxolitinib könnte vielen Menschen mit Alopecia areata bei ihrem Problem helfen
Haarausfall ist ein weitverbreitetes Problem in der heutigen Gesellschaft. Die Gründe für Haarausfall sind vielfältig. Eine Autoimmunerkrankung mit dem Namen Alopecia areata führt manchmal zu Haarausfall. Forscher fanden jetzt heraus, dass eine Behandlung mit Ruxolitinib bei Erkrankten zu einem erheblichen Nachwachsen der Haare führen kann.
Die Wissenschaftler des Columbia University Medical Center (CUMC) stellten bei einer Untersuchung fest, dass bei etwa 75 Prozent der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alopecia areata nach einer Behandlung mit Ruxolitinib ein erhebliches Nachwachsen der Haare zu beobachten ist. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Investigation/Insight“.
Das durchschnittliche Nachwachsen der Haare lag bei bis zu 92 Prozent
Ein frühzeitiger Haarverlust kann eine große psychische Belastung für Betroffene sein. Die Autoimmunerkrankung Alopecia areata kann starken Haarausfall verursachen. Aber es scheint eine einfache Lösung für dieses Problem zu geben. Ein Medikament das normalerweise zur Behandlung von bestimmten Knochenmark-Erkrankungen eingesetzt wird, kann zu einem erheblichen Nachwachsen der Haare führen, sagen die Forscher. Bis zum Ende der Behandlung lag das durchschnittliche Nachwachsen der Haare bei bis zu 92 Prozent.
Ruxolitinib kann manchen Menschen mit Haarausfall helfen
Die neue Studie ergab, dass sogenannte JAK-Inhibitoren eine wirksame Behandlung für Menschen mit Alopecia areata darstellen können, erläutert Professor Julian Mackay-Wiggan vom Columbia University Medical Center. Das Medikament Ruxolitinib erzielte beispielsweise gute Ergebnisse bei der Behandlung von Haarausfall. Schon seit längerer Zeit suchen Mediziner nach neuen Therapien, die bei Haarausfall helfen. Die Erkenntnisse jetzt könnten vielen Menschen auf der Welt mit Haarausfall helfen.
Die Autoimmunerkrankung Alopecia areata betrifft Frauen und Männer
Dies ist eine ermutigende Nachricht für Patienten, um mit den körperlichen und emotionalen Auswirkungen dieser entstellenden Autoimmunkrankheit fertig zu werden, sagen die Wissenschaftler. Alopecia areata ist die zweithäufigste Form von Haarausfall und kann in jedem Alter auftreten. Die Autoimmunerkrankung betrifft Frauen und Männer gleichermaßen, fügen die Experten hinzu.
Alopecia areata kann auch zu Gesichts- und Körperhaarausfall führen
Die Krankheit verursacht in der Regel Haarausfall auf der Kopfhaut. Einige Patienten leiden auch unter Gesichts- und Körperhaarausfall. Lange Zeit gab es keine bekannte Form der Behandlung, die das verlorene Haar wiederherstellen kann, erläutern die Autoren.
Medikament kann ruhende Follikel wiedererwecken
Während der Untersuchung identifizierten die Forscher spezifische Immunzellen und die dominanten entzündlichen Signalwege, welche die menschlichen Haarfollikel angreifen. Experimente mit Haarfollikeln von Mäusen und Menschen zeigten, dass topische und orale Medikamente die sogenannten Januskinasen von Enzymen hemmen, erläutern die Spezialisten. So werden ruhende Follikel durch die Blockierung entzündlicher Signalwege wiedererweckt.
Probanden wurden insgesamt maximal über einen Zeitraum von neun Monaten überwacht
Während der kleinen Studie untersuchten die Forscher Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alopecia areata (mehr als 30 Prozent Haarausfall). Allen Patienten wurden zweimal täglich oral 20mg Ruxolitinib verabreicht. Die Behandlung ging über einen Zeitraum von drei bis zu sechs Monaten, erklären die Mediziner. Danach wurden die Teilnehmer für weitere drei Monate überwacht, um die Dauerhaftigkeit der Behandlung zu bewerten.
Bei einer Vielzahl Probanden führte Ruxolitinib zu einem Nachwuchs der Haare
Die kleine sogenannte Open-Label-Studie untersuchte insgesamt zwölf Patienten mit Alopecia areata. Bei neun der Patienten konnte das Nachwachsen von 50 Prozent oder mehr der Haare beobachtet werden. Bei 77 Prozent der durch die Therapie erfolgreich behandelten Probanden konnte ein Nachwuchs der Haare von mehr als 95 Prozent festgestellt werden, sagen die Wissenschaftler.
Keine Nebenwirkungen beobachtet
Ein Drittel dieser erfolgreich behandelten Probanden hatte allerdings einen erheblichen Haarausfall während der sogenannten Follow-up-Periode, nachdem die Einnahme des Medikaments eingestellt wurde. Dieser Haarausfall übertraf jedoch nicht den Haarausfall vor der Behandlung. Das Medikament wurde von allen Teilnehmern ohne schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen toleriert, erklären die Forscher. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.