Auswirkungen von Haarpflegeprodukten auf Gebärmutterkrebs
Die Verwendung von Mitteln zur Glättung der Haare erhöht laut einer aktuellen Studie das Risiko für Gebärmutterkrebs. Viele Frauen setzen sich hier offenbar ungeahnt einem Gesundheitsrisiko aus.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of North Carolina wurde der Zusammenhang zwischen der Verwendung von verschiedenen Haarprodukten und dem Auftreten von Gebärmutterkrebs analysiert. Die Studien-Ergebnisse sind in dem „Journal of the National Cancer Institute“ (JNCI) veröffentlicht.
Untersuchung umfasste 33.947 Teilnehmerinnen
In der Forschungsarbeit wurden die Daten von 33.947 Frauen ausgewertet, welche Teil der sogenannten Sister Study waren. Diese Teilnehmerinnen waren im Alter zwischen 35 und 74 Jahren und wurden zwischen dem Jahr 2003 und 2009 in die Studie aufgenommen.
Mit Hilfe von Fragebögen wurde zu Beginn der Studie ermittelt, ob die Teilnehmerinnen innerhalb der letzten zwölf Monate Haarprodukte wie beispielsweise Haarfärbemittel, Mittel zur Glättung der Haare oder Produkte für Dauerwellen verwendet hatten.
Während des durchschnittlichen Zeitraums der medizinischen Beobachtung über 10,9 Jahre traten insgesamt 378 Fälle von Gebärmutterkrebs unter den Teilnehmerinnen auf.
Krebs durch Produkte zur Haarglättung
Die anschließenden Berechnungen der Forschenden zeigten, dass eine Verwendung von Mitteln zu Haarglättung in den vorangegangenen zwölf Monaten mit einer erhöhten Rate an Gebärmutterkrebsfällen verbunden war. Laut dem Team war der Zusammenhang umso stärker, je häufiger die Produkte verwendet wurden.
Bei der Analyse der Auswirkungen von anderen Haarprodukten, einschließlich Haarfärbemitteln, konnten die Fachleute dagegen keinen Zusammenhang mit dem Auftreten von Gebärmutterkrebs identifizieren.
Epidemiologischer Nachweis des Zusammenhangs
Diese Ergebnisse stellen den ersten epidemiologischen Nachweis eines Zusammenhangs zwischen der Verwendung von Mitteln zur Glättung der Haare und der Entstehung von Gebärmutterkrebs dar, erläutern die die Forschenden.
Nun seien weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ergebnisse zu überprüfen und um die spezifischen Stoffe zu bestimmen, die für den Zusammenhang zwischen Haarglättungsmitteln und Gebärmutterkrebs verantwortlich sind. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Che-Jung Chang, Katie M O’Brien, Alexander P. Keil, Symielle A. Gaston, Chandra L. Jackson, et al.: Use of Straighteners and Other Hair Products and Incident Uterine Cancer; in: Journal of the National Cancer Institute (veröffentlicht 17.10.2022), JNCI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.