Was machen Spinner und wofür wurden sie eigentlich entwickelt?
In der letzten Zeit spieln immer mehr Kinder und Jugendliche mit einem sogenannten Fidget Spinner. Dieses Spielzeug ist mittlerweile zu einer regelrechten Modeerscheinung geworden. Aber welche Geschichte steckt hinter diesem Spielzeug? Wofür wurden die Spinner eigentlich entwickelt?
Sind Spinner sinnvoll bei bestimmten Erkrankungen oder sind Spinner nur ein Spielzeug ohne jegliche medizinische und therapeutische Bedeutung? Mediziner des Johns Hopkins All Children’s Hospital veröffentlichten jetzt eine Pressemitteilung zu den Ergebnisse ihrer Untersuchung über sogenannte Fidget Spinner.
Was ist ein Spinner?
Fast jedes Kind hierzulande besitzt mittlerweile einen Fidget Spinner. Diese Spinner haben ein Kugellager in der Mitte und meist zwei oder drei Flügel, welche mit Gewichten ausgestattet sind. Diese Gewichte können ebenfalls aus Kugellagern bestehen. Wird der Spinner in seiner Mitte beispielsweise auf einem Finger gehalten und in Rotation versetzt, dreht er sich sehr schnell und lange.
Manche Spinner enthalten schädliche Chemikalien, Farben und Schmierstoffe
Die Spinner sind ein großer Modetrend geworden, deswegen versuchen Firmen diese Spielzeuge möglichst kostengünstig und schnell zu produzieren. Darunter leidet dann häufig die Qualität, sagen die Experten. Die Spinner werden aus Kunststoff, Metall und Kugellagern gefertigt. Es gebe große Unterschiede bei den verwendeten Chemikalien und Schmierstoffen, die im Herstellungsprozess genutzt werden, betonen die Mediziner. Auch die verwendeten Farben könnten schädlich für die Gesundheit unserer Kinder sein, so die Autoren weiter.
Warum wurden Spinner entwickelt?
Viele Menschen vermuten, dass die Spinner ursprünglich erfunden wurden, um Menschen mit ADHS, Autismus oder Entwicklungsverzögerungen zu helfen. Aber wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Vermutungen? Fidget Spinner wurden tatsächlich nie als medizinische Hilfe oder medizinisches Gerät konzipiert, betonen die Wissenschaftler. Diese Annahme beruht einzig und alleine auf dem intelligenten Marketing (vor allem im Internet) für das Produkt.
Spinner bieten eine beruhigende Stimulation für jeden Nutzer
Repetitives Verhalten kann häufig bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen beobachtet werden. Oft wird den betroffenen Kindern mit einer Entwicklungsverzögerung ein spezielles Spielzeug gegeben, welches sie für den Stressabbau und eine gewisse Form der Ablenkung verwenden, sagen die Mediziner. Solche Kinder führen das spezielle Spielzeug meist mit sich, ganz egal wohin sie gehen. In Notaufnahmen erhalten Kindern mit einer Entwicklungsverzögerung ebenfalls häufig Spielzeuge, welche sich bewegen, klicken, quietschen oder leuchten, erläutern die Experten weiter. Spinner bieten eine ähnlich beruhigende Stimulation für die Nutzer. Für die Behauptung, dass sie bei der Behandlung von ADHS helfen können, gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Belege.
Spinner lenken Benutzer und Kinder in der Nähe ab
Fidget Spinner sind durchaus eine Ablenkung, allerdings nicht nur für ihre Benutzer, sondern auch für alle Kinder in der Nähe. Dies ist sicherlich der Hauptgrund, warum viele Schulen das Spielzeug verbieten, mutmaßen die Wissenschaftler.
Gibt es Sicherheitsrisiken bei der Verwendung von Spinnern?
Die meisten Hersteller sagen, dass die Spinner sicher für Kinder ab acht Jahren sind. Denn die Spielzeuge enthalten kleine Teile, welche von Kindern verschluckt werden können. Gerade bei billig und fehlerhaft produzierten Spinnern ist es möglich, dass Kinder diese zerbrechen und so an die Kleinteile gelangen.
Spinner sollten keinesfalls im Alter unter fünf Jahren verwendet werden
Spinner sollten auf keinen Fall an Kinder unter fünf Jahren herausgegeben werden, da diese Gruppe das größte Erstickungsrisiko aufweist, betonen die Mediziner. Eltern sollten zudem ihre Kinder über die Risiken aufklären, welche auftreten, wenn der Spinner zerbricht und die Kleinteile frei liegen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.