Migräne: Vorbeugemaßnahmen und frühzeitige Behandlung
Gesundheitsexperten zufolge leidet mehr als jeder Zehnte in Deutschland an Migräne. Die Volkskrankheit verursacht hämmernde Kopfschmerzen, die betroffene Patienten regelrecht außer Gefecht setzen können. Fachleute erklären, was Patienten hilft und wie vorgebeugt werden kann.
Jeder zehnte Deutsche betroffen
Fast jeder zehnte Deutsche leidet an Migräne. Typisch für die Volkskrankheit sind pochende, hämmernde und meist einseitige Kopfschmerzen. Oft kommen weitere Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Schwindel sowie Appetitlosigkeit hinzu. Zudem sind viele Betroffene geräusch- und lichtempfindlich. Die Beschwerden werden häufig mit Medikamenten behandelt. Es gibt aber noch weitere Therapiemöglichkeiten. Und auch verschiedene Vorbeugemaßnahmen.
Migräneanfall kündigt sich oft schon vorher an
In den meisten Fällen kündigt sich eine Migräneattacke schon früh an. So lässt bei vielen Patienten die Konzentration nach, es kommt zu Müdigkeit, Gereiztheit und depressiven Verstimmungen.
Manchmal ist aber auch das Gegenteil der Fall, wie die Krankenkasse DAK Gesundheit auf ihrer Webseite erklärt: die Betroffenen fühlen sich hellwach und energiegeladen.
Laut den Experten kommt es bei jedem zehnten Migräniker zur Aura: dieses neurologische Symptom einer Migräne äußert sich häufig in Sehstörungen wie farbige Blitze, flimmernde Zickzacklinien, Kreise oder milchige Schleier.
Einige Migränepatienten spüren auch ein Kribbeln oder Schwäche in einem Arm oder Bein. Die Migräne-Schmerzen treten oft nur auf einer Kopfseite auf und verschlimmern sich bei Bewegung.
Bei vielen Betroffenen kommen Licht-, Geruchs-, Geräusch- und Berührungsempfindlichkeit hinzu.
Verschiedene Ursachen
Doch wie kommt es eigentlich zu einem Migräneanfall? Es sind noch nicht alle Ursachen von Migräne geklärt.
Fachleute gehen davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Zu den unmittelbaren Auslösern eines Migräneanfalls zählen unter anderem hormonelle Schwankungen. Dies gilt laut der der Krankenkasse vor allem für Frauen vor und während der Menstruation
Weitere Auslöser (Trigger) sind zu wenig oder zu viel Schlaf, Stress sowie manche Lebens- und Genussmittel, insbesondere Alkohol und Kaffee.
Umweltfaktoren sowie das Wetter können ebenfalls eine Rolle spielen. Die Wirkung ist aber individuell unterschiedlich.
Der DAK zufolge steht fest, dass eine Migräneattacke in den Nervenkerngebieten des Hirnstamms ihren Ausgang nimmt.
Durch die genannten Auslöser kommt es demnach zur explosionsartigen Freisetzung sogenannter vasoaktiver Peptide. Dabei handelt es sich um spezielle Entzündungsstoffe. Diese erweitern die Gehirngefäße, die anschwellen und sich entzünden. Die Folge ist dann der Migräneanfall.
Beschwerden möglichst genau beschreiben
Weil es so viele unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen gibt, wissen viele Betroffene gar nicht, dass sie unter Migräne leiden.
Deshalb spielt bei der Diagnose die Anamnese eine wichtige Rolle. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt gilt es, die Beschwerden möglichst genau zu beschreiben.
Hilfreich kann hierbei ein Kopfschmerztagebuch sein. In dieses wird eingetragen, unter welchen Umständen die Kopfschmerzen jeweils auftreten und wie lange sie anhalten.
Zudem sollte der Mediziner erfahren, um welche Art von Schmerzen es sich handelt. Um andere Kopfschmerzarten auszuschließen, ist es in manchen Fällen notwendig, bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie des Kopfes durchzuführen.
Was Patienten helfen kann
Zur Senkung der Attacken-Häufigkeit werden derzeit medikamentöse und nicht-medikamentöse Verfahren eingesetzt.
Betroffenen wird von Fachleuten oft geraten, nicht vorschnell zu Medikamenten zu greifen. Denn dauerhaft eingenommen führen Migräne-Schmerzmittel zu mehr Anfällen.
Viele Patienten können ihre Beschwerden ohnehin auch gut durch Hausmittel gegen Migräne in den Griff bekommen.
Empfohlen wird unter anderem, sich bei Schmerzattacken in einen ruhigen, abgedunkelten Raum zurückzuziehen, um sich vor äußeren Reizen abzuschirmen.
Helfen können zudem sanfte Massagen mit Pfefferminzöl an Schläfen und Stirn. Auch ein kühlendes Tuch auf der Stirn kann für Linderung sorgen.
Wer Medikamente braucht, kann zu Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen greifen. Laut der DAK Gesundheit haben sich bei besonders schweren Migräneanfällen Triptane als gut wirksame Medikamente erwiesen.
Diese verschreibungspflichtigen Arzneimittel greifen direkt dort an, wo der Schmerz im Gehirn entsteht.
Die als Tablette, Fertigspritze oder Nasenspray erhältlichen Mittel wirken gefäßverengend, entzündungshemmend und setzen die Schmerzempfindlichkeit der Nervenzellen herab.
Und wie Studie gezeigt haben, können auch Medikamente, die Pestwurz enthalten, eine Attacke vorbeugen. Zudem soll Pestwurz in der Lage sein, die Zahl der Migräneanfälle zu reduzieren.
Richtig vorbeugen
Ideal ist, wenn man Maßnahmen ergreift, damit es gar nicht erst zu einem Migräneanfall kommt.
Dazu sollte man sich damit beschäftigen, wodurch die Beschwerden überhaupt ausgelöst werden. Helfen kann dabei ein Migränetagebuch. Hat man die Auslöser identifiziert, sollte man ihnen in der Folge ausweichen.
Eine geregelte Lebensweise, Ausdauersport und Entspannungsübungen können ebenfalls vorbeugend wirken. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Migräne erfolgreich behandeln
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.