Seltene Krankheit: Behandlung von „Baummann“ zeigt erste Erfolge
Abul Bajandar aus Bangladesch leidet an einer extrem seltenen Krankheit. Seine Hände sehen aus wie Baumwurzeln und auch an den Füßen hat er Holz-artige Auswüchse. Die Behandlung des 26-Jährigen mit der „Baum-Mann-Krankheit“ zeigte nun erste Erfolge.
Extrem seltene Erkrankung
Nach der in Europa gültigen Definition gilt eine Krankheit als selten, wenn weniger als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind. Insgesamt sind sogenannte seltene Erkrankungen gar nicht so selten. Allein in Deutschland sind rund vier Millionen Menschen betroffen. Eine Krankheit, die in der Tat äußerst selten ist, heißt Epidermodysplasia verruciformis (oder auch Lewandowsky-Lutz-Dysplasie beziehungsweise Lutz-Lewandowsky Epidermodysplasia verruciformis). Abul Bajandar ist einer der wenigen Patienten, die daran erkrankt sind. Schon vor zehn Jahren begannen sich seine Hände und Füße zu verändern. Wegen der Holz-artigen Auswüchse wird der 26-Jährige auch der „Baummann“ genannt.
Hände wie Baumwurzeln
Die Hände von Abul Bajandar sehen aus wie Baumwurzeln und auch an seinen Füßen wuchern Holz-artige Auswüchse. Der 26-Jährige aus Bangladesch leidet unter der extrem seltenen „Baum-Mann-Krankheit“. Schon vor zehn Jahren setzten die Wucherungen ein. Nun wurde der Patient erstmals deswegen operiert. Presseberichten zufolge zeigte die ärztliche Behandlung nun erste Erfolge. „Die erste Operation hat mir Hoffnung gemacht“, sagte Abul Bajandar laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP.
Über ein Dutzend weitere Operationen nötig
Ein Ärzteteam des Dhaka Medical College Hospital (DMCH) hatte am Samstag an der rechten Hand einen Teil der Wucherungen entfernt. Wie der Direktor der Universitätsklinik, Samanta Lal Sen, erklärte, seien dabei auch die Finger gerichtet worden. „Es geht ihm jetzt besser.“ Professor Abul Kalam, unter dessen Leitung die OP durchgeführt wurde, sagte gegenüber der Zeitung „Dhaka Tribune“: „Wir müssen langsam und vorsichtig vorgehen. Wir denken, wir brauchen ungefähr 15 Operationen für Abul.“ Der Patient will die Behandlung ungeachtet ihrer Dauer fortführen. „Ich möchte nicht in mein Dorf zurück, ohne dass meine Hände und Füße in Ordnung sind“, so der 26-Jährige.
Wucherungen mit einem Gewicht von fünf Kilogramm
Abul Bajandars Wucherungen hatten zuletzt ein Gesamtgewicht von mindestens fünf Kilogramm erreicht. Diese setzten bereits vor zehn Jahren ein, doch richtig schlimm wurde es vor vier Jahren, wie der Patient selbst berichtete. Der 26-Jährige leidet an der genetisch bedingten Hautkrankheit Epidermodysplasia verruciformis, die mit einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber humanen Papillomviren (HPV) einhergeht. Infolge von HPV-Infektionen kann es zu schuppigen Hautflecken und Knötchen, besonders an den Händen und Füßen, kommen, die teils gigantische Ausmaße annehmen können. Bajandar, der durch seine Erkrankung zu einer kleinen Berühmtheit geworden ist, erhält sowohl in seinem Heimatbezirk Khulna als auch im Krankenhaus von hunderten Menschen Besuch. Den Angaben zufolge ergaben Tests, dass seine Erkrankung kein Krebsleiden ist. Die bangladesische Regierung gab bekannt, die Kosten für die Behandlung zu tragen. (ad)
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