Junge Erwachsene nutzen am meisten soziale Medien und sind besonders gefährdet
Die Nutzung von sogenannten sozialen Medien ist in der heutigen Zeit weitverbreitet und immer mehr Menschen haben Zugriff auf diese Dienste. Menschen im Alter von 19 bis 32 Jahren nutzen soziale Medien am meisten. Forscher stellten jetzt fest, dass je mehr Zeit junge Erwachsene auf Plattformen von sozialen Netzwerken verbringen, um so höher liegt die Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu entwickeln.
Immer mehr Menschen setzen sich mit digitalen Medien und Technologien auseinander. Die Nutzung von sozialen Netzwerken verbreitet sich immer weiter und viele Menschen kontrollieren täglich ihre Profile und tauschen ihre Meinung über die sozialen Medien aus. Wissenschaftler von der University of Pittsburgh stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass unser Risiko für Depressionen steigt, wenn wir uns viel mit sozialen Medien beschäftigen. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Depression and Anxiety“.
Ein Viertel Nutzer zeigen Indikatoren für Depressionen
Gehören Sie zu den Menschen, die immer wieder aktuelle Selfies auf Instagram posten? Oder berichten sie auf Facebook über jedes kleinste Detail ihres Lebens? Wenn ja, dann haben Sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Depressionen, sagen die Mediziner. Ihre Untersuchung ergab, dass mit der Zeit due junge Menschen auf Plattformen sozialer Medien verbringen die Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu entwickeln, steigt. Die Untersuchung der Forscher umfasste knapp 1.800 Probanden, die soziale Medien täglich für etwa 61 Minuten nutzten. Die Teilnehmer besuchten ihre Konten etwa 30 mal pro Woche. Bei einen Viertel der Testpersonen konnten hohe Indikatoren für Depressionen gefunden werden, fügen die Experten hinzu.
Studie untersucht die elf beliebtesten sozialen Plattformen
Menschen, die bereits unter depressiven Symptomen leiden, nutzen oft vermehrt soziale Medien, weil sie weder die Energie noch das Interesse haben, wirklich direkte soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten, vermuten die Mediziner. Es gebe allerdings viele verschiedene Gründe, warum die erhöhte Nutzung von sozialen Medien zu mehr depressiven Gedanken führen kann. Benutzer könnten beispielsweise durch sogenanntes Cyber-Mobbing belästigt werden, eine Sucht nach dem Internet entwickeln oder sie können an einer sogenannten „Facebook-Depression“ erkranken, erklären die Mediziner. Die Studie von der University of Pittsburgh School of Medicine untersuchte die elf derzeit beliebtesten sozialen Plattformen: Facebook, YouTube, Twitter, Google Plus, Instagram, Snapchat, Reddit, Tumblr, Pinterest, Rebe und LinkedIn.
Soziale Medien könnten auch Möglichkeiten bieten, Depressionen zu bekämpfen
Es gibt derzeit mehr als eine Milliarde Menschen, die täglich auf Facebook aktiv sind, während etwa 320 Millionen Menschen monatlich Twitter nutzen. Diese Zahlen sind beunruhigend, wenn man an die damit verbundene Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Depressionen denkt, sagen die Wissenschaftler. Allerdings könnten auch soziale Medien selbst eine Möglichkeit bieten, das Problem zu bekämpfen. Hoffentlich kann zukünftige Forschung helfen, herauszufinden wie wir soziale Medien zu unserem Vorteil nutzen können, fügen die Mediziner hinzu. Die Forscher empfehlen nicht, dass Menschen keine sozialen Medien mehr verwenden sollen. Soziale Medien seien offensichtlich ein äußerst wichtiger Bestandteil der heutigen Gesellschaft und haben viele wichtige Funktionen, erläutern die Experten.
Forscher fordern verantwortungsvolleren Umgang mit sozialen Medien
Hoffentlich wird das Wissen, dass es emotionale Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von sozialen Medien gibt, Einzelpersonen helfen, bessere Entscheidungen über das Ausmaß der Nutzung von sozialen Medien zu treffen, betonen die Forscher. Frühere Studien hätten bereits ergeben, dass die Nutzung von sozialen Medien chronische Schlafstörungen auslösen kann. Die Ergebnisse seien allerdings nur allgemeine Tendenzen, nicht jede Person werde durch die Nutzung von sozialen Medien Depressionen entwickeln. Es gebe sicherlich auch Menschen, die durch soziale Medien Trost finden können. Solche Personen können ihre Depressionen durch die Nutzung von sozialen Medien eventuell sogar mindern, erklärt Hauptautor Liu yi Lin von der University of Pittsburgh.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Exposition gegenüber stark idealisierten Darstellungen von Gleichaltrigen auf sozialen Plattformen Gefühle von Neid hervorrufen können. Daraus kann der verzerrte Glauben entstehen, dass andere Menschen glücklicher sind und ein erfolgreicheres Leben führen, fügt Liu Lin hinzu. Zusätzlich könne die BEschäftigung mit Aktivitäten von wenig Bedeutung in den sozialen Netzwerken dazu führen, dass Menschen das Gefühl entwickeln, ihre Zeit verschwendet zu haben. Dieser Vorgang kann die menschliche Stimmung negativ beeinflussen, erläutert Liu Lin. (as)
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Wichtiger Hinweis:
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