Eltern sollten auf Zeichen für Mittelohrentzündung bei Kindern achten
Für Eltern hört es sich zunächst meist dramatisch an, wenn bei ihrem Kind eine Mittelohrentzündung festgestellt wird. Doch in den meisten Fällen heilt die Erkrankung ohne Komplikationen aus. Trotzdem sollte der Nachwuchs gut beobachtet werden, um möglichen Problemen für das Hörvermögen vorzubeugen.
Eine der häufigsten Erkrankungen bei Kleinkindern
Viele Kinder erkranken bis zum Alter von drei Jahren mindestens einmal an einer akuten Mittelohrentzündung (akute Otitis media). Diese geht in der Regel mit Beschwerden wie starken Ohrenschmerzen, Fieber, Erbrechen und einer Hörminderung einher. Kleinkinder können Schmerzen allerdings oft noch nicht zuordnen. Eltern sollten ihren Nachwuchs daher gut beobachten.
Bei häufigem Kopfschütteln sollten Eltern an eine Mittelohrentzündung denken
Wie das Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seinem Patienteninformationsportal berichtet, kann es durchaus sein, dass der Nachwuchs über Bauchschmerzen klagt, auch wenn ihm eigentlich die Ohren wehtun. Und auch wenn sich Kleinkinder die Ohren reiben oder den Kopf häufiger schütteln, sollten Eltern an eine Mittelohrentzündung denken.
Meist kann ein erkranktes Kind nur schlecht hören. Zudem sind kranke Kinder generell unruhiger, schreien mehr, haben nur wenig Appetit und schlafen schlechter. „Bei einer akuten Mittelohrentzündung ist nächtliches Aufwachen und Schreien sehr häufig, denn die Ohrenschmerzen lassen die Kleinen kaum schlafen“, schreiben die Experten auf ihrem Portal.
Entzündung heilt meist schnell ab
Normalerweise heilt eine Mittelohrentzündung innerhalb von zwei bis drei Tagen von alleine ab. Eine schmerzlindernde, fiebersenkende Behandlung und viel Zuwendung reichen meist aus. Zwiebelsäckchen und andere Hausmittel bei Mittelohrentzündung können ebenfalls zur Linderung beitragen.
Meist wird von Gesundheitsexperten dazu geraten, eine Mittelohrentzündung schnell zu behandeln. Passiert nichts, droht im schlimmsten Fall ein Verlust des Hörvermögens.
Vor kurzem berichteten US-amerikanische Forscher über ein neues Antibiotika-Gel, das künftig eine bessere Behandlung von Mittelohrentzündungen möglich machen könnte.
Komplikationen und Folgeerkrankungen sind selten
„Zu Komplikationen und Folgeerkrankungen nach einer akuten Mittelohrentzündung kommt es nur sehr selten“, berichtet das IQWiG. „Dennoch ist es wichtig, die Beschwerden und das Hörvermögen eines erkrankten Kindes sorgfältig zu beobachten und bei Bedarf ausreichend zu behandeln.“
Zwar lassen sich Mittelohrentzündungen meist nicht verhindern, doch durch einzelne Maßnahmen lässt sich das Risiko vielleicht etwas senken. Laut den Experten sollte man Kindern seltener einen Schnuller geben und sie in einer möglichst rauchfreien Umgebung aufwachsen lassen.
Denn es ist schon länger bekannt, dass es durch Passivrauchen häufiger zu Mittelohrentzündungen kommt, da der Qualm das Risiko für Infektionen im Bereich der Atemwege und des Nasen-Rachen-Raums erhöht und die Immunabwehr des Kindes schwächt. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.