Vervierfachung der Hantavirus-Infektionen gemeldet
Das Hantavirus wird meist durch Kot, Speichel oder Urin von Rötelmäusen auf den Menschen übertragen und führt zu grippeähnlichen Beschwerden. Den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge, ist in diesem Jahr ein drastischer Anstieg der Fallzahlen zu beobachten.
Die Fallzahlen der Hantavirus-Infektionen sind so hoch wie seit 2012 nicht mehr. Besonders in Süddeutschland kommt es öfter zu Ansteckungen. Übertragen wird das Virus hauptsächlich von der Rötelmaus. Bis Mitte Juni wurden in Deutschland für 2021 schon mehr als viermal mehr Fälle beim Rki registriert als im gesamten Vorjahr. In bestimmten Gebieten Deutschlands könnten sich in diesem Jahr aus Expertensicht besonders viele Menschen mit Hantaviren infizieren.
Baden-Württemberg und Bayern besonders betroffen
Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin auf Anfrage mitteilte, wurden dem Institut seit Januar etwa 930 Fälle gemeldet, im gesamten Jahr 2020 waren es nur 230. Besonders betroffen sind Teile des Landes Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern.
Der aktuelle Trend ist den RKI-Zahlen zufolge aber nicht mit dem starken Hantavirus-Jahr 2012 vergleichbar – damals hatte es bis zur Jahresmitte bereits weit mehr als 1000 gemeldete Fälle gegeben. Im gesamten Jahr 2012 war der Stand mit etwa 2800 Infektionen der bislang höchste. Bei Hantavirus-Infektionen sind von Jahr zu Jahr starke Schwankungen üblich.
Drohende Ansteckung bei Wald- und Gartenarbeit
In Deutschland wird das Hantavirus vor allem von der Rötelmaus und der Brandmaus übertragen. Die Viren werden von infizierten Tieren mit Speichel, Urin und Kot ausgeschieden und können mehrere Tage infektiös bleiben. Menschen können sich durch Einatmen anstecken – etwa bei Wald- und Gartenarbeiten.
Wie verläuft eine Hantavirus-Infektion?
Infektionen mit dem Hantavirus verlaufen oft ohne Symptome, können aber auch grippeähnliche Beschwerden hervorrufen – etwa Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, zudem mitunter Übelkeit und Erbrechen. Auch die Nieren können beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. Behandelt werden nur die Symptome, eine vorbeugende Impfung gibt es nicht. (fp; Quelle: dpa)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Robert Koch-Institut (RKI): Hantavirus-Erkrankung (Stand 17.06.2021), rki.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.