Üstra verlängert Begleitservice mittels Ein-Euro-Jobber
19.06.2011
Die hannoverschen Verkehrsbetriebe „Üstra“ verlängern den Begleitservice für Gehbehinderte, Alleinstehende und Senioren. Der Begleitservice wird durch sogenannte Ein-Euro-Jobber ausgeführt, die eigentlich Hartz IV beziehen.
Seit 2006 begleiten Hartz IV Bezieher im Auftrag des Jobcenters Hannover ältere und kranke Menschen. Der Begleitservice der Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG „Üstra“ holt die bedürftigen Kunden zu Hause ab und begleitet diese mit Bus und Bahn zum Einkaufen, Arztbesuch oder zur Krankengymnastik. Die Service-Mitarbeiter sind allerdings nicht regulär angestellt, sondern beziehen allesamt Arbeitslosengeld II. Für die Tätigkeit erhalten sie gerade einmal einen Euro pro Stunde. Auch wenn alleinstehende Mütter, Rentner oder Gehbehinderte den Service der Üstra sehr zu schätzen wissen, die wichtige Tätigkeit wird nicht mit einem sozialversicherungspflichtigem Entgelt bezahlt.
Begleitservice-Projekt wird um drei Jahre verlängert
Nun hat das Jobcenter Hannover und die Üstra angekündigt, aufgrund des großen Zuspruchs, das Projekt noch einmal um drei weitere Jahre zu verlängern. Derzeit sind 70 Hartz 4 Bezieher als Ein-Euro-Jobber beschäftigt. Beim Jobcenter betont man, dass alle Betroffenen älter als 50 Jahre alt sind und aus diesem Grund zumeist über schlechtere Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt verfügen. Im Durchschnitt begleiten die Mitarbeiter rund 600 Fahrgäste pro Monat. „Wir möchten dieses Projekt auch weiterhin ermöglichen, denn die Teilnehmer finden hier eine sinnvolle Aufgabe, können ihre sozialen Kompetenzen erweitern und längerfristig wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen“, sagte Horst Karrasch, Geschäftsführer der Jobcenter Region Hannover. Auch der Üstra-Vorstand begrüßte die Fortführung. Schließlich kann der Service mit wenigen Kosten angeboten werden und wird obendrein auch noch steuerfinanziert. „Die Fahrgastbegleiter leisten eine Hilfe, die in unserer Gesellschaft von vielen alleinstehenden und älteren Mitbürgern dringend benötigt wird – das spüren sie auch aus der Anerkennung, die sie von ihren Kunden bekommen“ sagte Wilhelm Lindenberg, Mitglied des Vorstands der Verkehrsbetriebe. (sb)
Bild: Harald Wanetschka / pixelio.de
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