Hasenpest in Niedersachsen
14.05.2011
Peine. Nach Angaben des Veterinär-Instituts in Hannover wurde nach der Schweine- und Vogelgrippe nun auch die sogenannte Hasenpest im niedersächsischen Landkreis Peine festgestellt. Bei einem eingeschickten Tier konnte der Erreger zweifelsfrei nachgewiesen werden.
In der Region Peine wurde die Hasenpest nachgewiesen. Das Veterinär Institut in Hannover stellte bei einem eingeschickten Feldhasen den Krankheitserreger der sogenannten „Tularämie“ fest. Der Erreger kann auch auf den Menschen übertragen werden und deshalb meldepflichtig. Die meisten Patienten stecken sich vor allem durch den direkten Hautkontakt mit dem erkrankten Tier an. Neben diesem Übertragungsweg können auch Stechinsekten die Infektionskrankheit auf den Menschen übertragen. Infizierte Patienten leiden meist in Folge an hohem Fieber, Bauchschmerzen, Mandelentzündung, Milzerkrankung und Lungenentzündung.
Als besonders gefährdet wird der Landkreis Peine eingestuft. Jäger müssten nun einen Mundschutz und Handschuhe tragen, mit Insektensprays sollen Insektenstiche vermeidet werden. Rund 1000 Jäger sind im Peiner Revieren tätig, wie Karl-Heinz Thiele von der Kreisjägerschaft gegenüber dem Radionsender NDR 1 berichtet. Für alle gehören nun die genannten Utensilien zur Standardausrüstung.
Hasenpest in Deutschland selten
Nach Meinung des Amtsleiter des Instituts für Veterinärmedizin in Hannover, von Keyserlingk, besteht derzeit kein Grund zu Panik. In Deutschland tritt die Krankheit nur selten auf, während es im europäischen Ausland immer mal wieder zu Ausbrüchen kommt. Im näheren Umfeld von Peine gibt es eine sehr große Hasenpopulation. Wenn ein paar Tiere mal infiziert sind, ist das ganz normal. Auch die Übertragung auf den Menschen kommt nur in extrem seltenen Einzelfällen vor. Wer ein infiziertes Tier findet, sollte aber dennoch den Kontakt in jedem Fall meiden und die zuständigen Behörden informieren. Jeder verstorbene Hase sollte dann von den zuständigen Behördenmitarbeitern dem Institut in Hannover geschickt werden. Dort werden die Hasen bereits seit gut 5 Jahren verdachtsunabhängig auf Hasenpest untersucht.
Tularämie für Tiere meist tödlich
Die Hasenpest ist eine häufig für das Tier tödlich verlaufende ansteckende bakterielle Erkrankung die durch den Keim „Francisella tularensis“ ausgelöst wird. Da die Symptome der Pest ähnlich sind und die Krankheit häufig Hasen und Wildkaninchen befällt, wird sie auch als Hasenpest bezeichnet. Andere Bezeichnungen für Tularämie sind Nagerpest, Lemmingfieber, Parinaudkrankheit und Hirschfliegenfieber. Infizierte Menschen werden konventionell mit Antibiotika behandelt. (sb)
Bild: Grey59 / pixelio.de
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