Bei Problemen mit Ein- und Durchschlafen besser auf Hausmittel setzen
03.07.2014
Schwierigkeiten beim Einschlafen, ständiges Aufwachen oder stundenlanges Herumwälzen von einer zur anderen Seite: Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Phänomen, von dem Menschen jeden Alters betroffen sind. Um richtig schlafen zu können, greifen viele Betroffene schnell zu Schlaftabletten oder Beruhigungsmitteln – nicht ohne Risiko, denn diese können zum einen schnell in eine Abhängigkeit führen und zum anderem gravierende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Depressionen hervorrufen. Dementsprechend sollten Betroffene für einen besseren Schlaf lieber auf bewährte Hausmittel bzw. pflanzliche Naturheilmittel setzen.
Jeder Fünfte leidet unter Insomnie
Schlafstörungen treten mit großer Häufigkeit auf, jeder Fünfte kämpft mit ständigen Einschlaf- und Durchschlafproblemen. Diese Störungen – medizinisch unter dem Begriff „Insomnie“ zusammengefasst – beeinträchtigen dabei allerdings nicht nur den Schlaf, sondern wirken sich auch auf den Wachzustand am Tage aus, indem sie zu chronischer Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und Kopfschmerzen führen. Doch nicht jede Form von Einschlafschwierigkeit entspricht gleich einer „Störung“ – vielmehr liegt eine Insomnie erst dann vor, wenn der Betroffene über mehr als einen Monat mindestens drei Nächte pro Woche nicht richtig schlafen kann. Zudem sei es ein Kriterium, dass das Wohlbefinden sowie der Alltag des Betroffenen durch das Schlafproblem bereits deutlich beeinträchtigt sind, so Peter Young, Direktor der Klinik für Schlafmedizin und Neuromuskuläre Erkrankungen am Uniklinikum Münster, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“.
Schlafmittel führen schnell in die Abhängigkeit
Liegt eine chronische Schlafstörung vor, greifen viele Menschen schnell zu Schlaftabletten oder Beruhigungsmitteln – in der Hoffnung, dadurch zu einem erholsamen Schlaf zurückkehren zu können und wieder gesünder, fitter und leistungsfähiger zu werden. Doch hier lauert eine nicht zu unterschätzende Gefahr, denn die chemisch-synthetischen Mittel führen zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Stoffwechselstörungen, einer Verminderung der Blutgerinnungsfähigkeit Magen-Darm-Problemen, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Depressionen. Hinzu kommt das große Risiko einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit, weshalb Schlafmittel unterm Strich definitiv mehr Nachteile als Vorteile haben.
Gesunde Lebensweise kann Linderung bringen
Dennoch können Betroffene selbst einiges tun, um die Schlafprobleme zu lindern. Zentral ist hier vor allem eine gesunde Lebensweise und die Beachtung einiger kleiner „Regeln“, denn wer beispielsweise abends auf spätes Essen, Kaffee, Nikotin und Alkohol verzichtet, regelmäßige Schlafzeiten einhält und im Falle von Übergewicht Gewicht reduziert, kann seinen Schlaf bereits erheblich verbessern. Auch abendliches Fernsehen kann sich mitunter negativ auf den Schlaf auswirken, denn wer spät noch einen aufwühlenden oder extrem spannenden Film guckt, braucht oft erst einige Zeit, um die Eindrücke zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen. Stattdessen sind unter anderem Heilpflanzen eine sanfte Möglichkeit, um für gesunden Schlaf zu sorgen, denn sie entspannen und versetzen in einen ruhigen Grundzustand – ohne negative Nebenwirkungen. Bewährt hat sich hier beispielsweise ein Beruhigungs-Tee aus Passionsblume, denn diese wirkt bei Ängstlichkeit, innerer Unruhe und Sorgen als natürliches „Beruhigungsmittel“. Auch Kamille wirkt entspannend auf Körper und Geist und kann Anspannungen lösen.
Stress, Ängste oder psychische Erkrankungen oft Auslöser für Probleme
Da gerade psychische Einflüsse wie Ärger, Stress oder psychische Erkrankungen wie Depressionen häufig der Auslöser für stundenlanges Wachliegen, nächtliches Grübeln und unruhiges Herumwälzen sind, können auch Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation oder progressive Muskelentspannung eine sehr wirksame Hilfe sein. Doch solche Techniken sind nicht bei jedem wirksam – zudem kann durch diese zwar das (Wieder-)Einschlafen erleichtert werden, ein unruhiger Schlaf und ständiges Aufwachen können dadurch aber nicht „abgestellt“ werden. Hier hilft stattdessen in vielen Fällen abendliche Bewegung, denn die körperliche Aktivität macht müde. Da jedoch auch Kreislauf und Stoffwechsel angeregt werden, sollte das Training in den späten Stunden auch nicht zu intensiv ausfallen – sondern stattdessen lieber ein entspannter Spaziergang oder eine Kombination aus Bewegung und Entspannung wie beispielsweise Yoga gewählt werden. Da psychische Belastungen jedoch auch mit Bewegung und Entspannung nicht ursächlich verarbeitet werden können, ist es bei psychisch bedingten Schlafstörungen häufig der beste Weg, Entspannungstechniken und eine Verhaltenstherapie miteinander zu kombinieren. (nr)
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