Hautkrebs durch Blutuntersuchung diagnostizieren
Mit der Hilfe eines einfachen Bluttests können zirkulierende Melanomzellen identifiziert werden, welche auf eine Bedrohung durch Hautkrebs hindeuten. So wird eine Diagnose ohne invasive Hautbiopsien möglich. Zudem kann der Test auch feststellen, ob bei Hautkrebsoperationen wirklich alle Krebszellen entfernt wurden.
In einer neuen Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der University of Michigan wurde festgestellt, dass mit der Hilfe eines speziellen Bluttests Melanome effektiv identifiziert werden können. Die Ergebnisse wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „Advanced NanoBiomed Research“ publiziert.
Was Melanome so gefährlich macht
Das Melanom, häufig auch als schwarzer Hautkrebs bezeichnet, gilt als eine der aggressivsten Hautkrebsarten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es in der Lage ist, weit im Körper zu metastasieren.
Dabei steigt das Risiko einer solchen Metastasierung mit späterer Identifizierung und größerer Dicke der Primärläsion immer weiter an, berichtet das Team. Daher sei eine möglichst frühzeitige Identifizierung/operative Entfernung von Melanomen besonders wichtig für verbesserte Überlebensraten von betroffenen Personen.
Bluttest identifiziert zirkulierende Melanomzellen
Durch eine Untersuchung des Bluts auf das Vorhandensein von zirkulierenden Melanomzellen mit der Hilfe des neuen Testverfahrens könnten zukünftig Menschen mit Hautkrebs frühzeitig bestimmt werden.
Keine Entnahme von Hautproben nötig
Der Test ermöglicht eine solche frühe Diagnose, ohne die Durchführung von invasiven Hautbiopsien, bei denen normalerweise eine Hautprobe entnommen werden muss, welche dann in einem Labor analysiert wird.
Test kann Erfolg von Hautkrebsoperation bestimmen
Der Test verwendet die sogenannte Melanom-spezifische OncoBean-Plattform, welche mit Melanom-spezifischen Antikörpern konjugiert ist.
„Dies ist die erste umfassende Studie über zirkulierende Tumorzellen – oder CTCs – zur Bewertung der Wirksamkeit von Operationen mit mikrofluidischen Systemen bei Melanomen, einschließlich Veränderungen in der Anzahl der CTCs, der CTC-Cluster-Konfiguration und der Erstellung von Genexpressionsprofilen“, erläutert Studienautor Dr. Yoon-Tae Kang von der University of Michigan in einer Pressemitteilung.
Zirkulierende Tumorzellen als wichtiger Biomarker
Studienautorin Dr. Sunitha Nagrath erklärt weiter, dass CTCs das Potenzial haben, Therapieresistenz und Rezidive festzustellen. Daher können sie einen wertvollen Biomarker für die nicht-invasive Überwachung des Krankheitsverlaufs darstellen.
Test könnte Überleben von Menschen mit Hautkrebs verbessern
Durch neue fortschrittliche Diagnoseverfahren können erkrankte Personen schneller identifiziert werden, was es ermöglicht, früher mit einer effektiven Behandlung zu beginnen. Außerdem ermöglicht der Test festzustellen, ob eine Operation wirklich erfolgreich war oder ob weitere Eingriffe nötig sind.
Zusammengenommen könnte der neue Test einen erheblichen Einfluss auf die Diagnose und Behandlung von Hautkrebs haben und vielen betroffenen Menschen das Leben retten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yoon-Tae Kang, Anusha Mutukuri, Thomas Hadlock, Heather Fairbairn, Taylor R. Carle, et al.: Isolation of Circulating Tumor Cells to Diagnose Melanoma and Evaluate the Efficacy of Surgical Resection Using Melanoma-Specific Microsystem; in: Advanced NanoBiomed Research (veröffentlicht 19.04.2022), Advanced NanoBiomed Research
- Wiley: Can a blood test help diagnose skin cancer? (veröffentlicht 20.05.2022), Wiley
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.