Bei Kindern auf ausreichenden Sonnenschutz achten
Im Sommerurlaub aber auch daheim sollten Eltern auf einen ausreichenden Sonnenschutz bei ihren Kindern achten. Bereits fünf Sonnenbrände in der Kindheit verdoppeln das Hautkrebs-Risiko im Erwachsenenalter, wie Johannes Neuhofer, Vizepräsident der Ärztekammer für Oberösterreich (OÖÄK) und Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Hautärzte gegenüber „volksblatt.at“ berichtet. Neue Muttermale und Flecken sollten einmal im Jahr von einem Facharzt untersucht werden. Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Schwarzer Hautkrebs kann tödlich enden
Hautkrebsfrüherkennung kann Leben retten. Denn die kleinen schwarzen Flecken auf der Haut sind nicht immer harmlos. So kann es sich um den gefährlichen schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom, handeln, der zur Metastasierung neigt und für Betroffene tödlich enden kann. Der weiße Hautkrebs gilt zwar als ungefährlicher im Vergleich zum schwarzen, muss aber ebenfalls frühstmöglich entfernt werden.
Ärzte unterscheiden beim weißen Hautkrebs zwei Formen: das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Das Basalzellkarzinom tritt laut der Deutschen Krebshilfe am häufigsten auf. Meist macht sich diese Krebsart um das 50. Lebensjahr bemerkbar. Zunächst bildet sich dabei ein kleiner, hautfarbener Knoten, die von kleinen, rauen Stellen begleitet werden kann, die nicht heilen und wiederholt bluten oder jucken.
Vom Plattenepithelkarzinom (auch Stachelzellkrebs) sind häufiger Männer als Frauen betroffen. Meist entwickelt sich diese Krebsart aus einer Krebsvorstufe, der sogenannten „aktinischen Keratose”. Betroffen sind vor allem Hautstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hals und Handrücken. Wie die Deutsche Krebshilfe berichtet, handelt es sich beim Plattenepithelkarzinom um eine relativ scharf begrenzte Rötung, die immer wieder auftritt.
Ärzte raten dazu, einmal im Jahr Muttermale und Flecken kontrollieren zu lassen. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft zufolge bis zu 200.000 Menschen neu an Hautkrebs. Die Deutsche Krebshilfe geht sogar von 234.000 Neuerkrankungen aus. Mehr als 20.000 Diagnosen betreffen davon den gefährlichen schwarzen Hautkrebs.
Intensives Sonnenbaden gilt als Hauptursache von Hautkrebs
Häufig ist Hautkrebs auf intensives Sonnenbaden ohne ausreichenden Sonnenschutz zurückzuführen. Dabei ist nicht jeder Hauttyp gleichermaßen anfällig. Wer helle Haut hat und zu Sonnenbrand neigt, hat das höchste Risiko für Hautkrebs. Dennoch sollten auch Menschen mit dunklem Teint keinesfalls auf ausreichenden Sonnenschutz verzichten.
„Die Haut hat ein Gedächtnis wie ein Elefant. Fünf Sonnenbrände in der Kindheit verdoppeln das Risiko als Erwachsener an einem Melanom zu erkranken“, so Neuhofer. Eltern sollten bei ihren Kindern deshalb darauf achten, dass sie ausreichend geschützt sind. Dazu gehört ein Hut und möglichst körperbedeckende Kleidung sowie Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. In der Mittagshitze, wenn die Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr am intensivsten ist, sollten sich Kinder nicht in der Sonne aufhalten. (ag)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.