Hautkrebsrisiko: Kinder unbedingt vor gefährlicher UV-Strahlung schützen
Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an bösartigem schwarzem Hautkrebs. Hauptrisikofaktor ist ultraviolette Strahlung. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Mediziner raten daher stets, sich von klein auf vor der Sonne zu schützen. Gesundheitsexperten haben einige Tipps, worauf Eltern dabei vor allem achten sollten.
Kinder vor zu viel Sonnenstrahlen schützen
Auch wenn die Temperaturen in den letzten Tagen wieder etwas nachgelassen haben, ist es doch an vielen Tagen sommerlich genug, um seine Zeit im Freien zu genießen. Dabei sollte man jedoch Vorsicht walten lassen und die Sonnenstrahlen nicht unterschätzen, es droht ein Sonnenbrand. Und dadurch erhöht sich das Risiko, an Krebs zu erkranken. Jeder Sonnenbrand wird auf dem eigenen Haut-Konto addiert, mahnen Hautärzte. Vor allem bei Kindern sollte an ausreichenden Sonnenschutz gedacht werden.
Hauptrisikofaktor für Hautkrebs
Es ist lange bekannt, dass ultraviolette Strahlung (UV) krebserregend ist und den Hauptrisikofaktor für Hautkrebs darstellt.
Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) hält dies nach Prüfung umfassender und eindeutiger Studienergebnisse bereits seit 2009 für erwiesen.
Dennoch ist die Zahl der Neuerkrankungen an Hautkrebs in Deutschland in den letzten Jahren weiter gestiegen. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet.
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gibt in einer aktuellen Mitteilung Tipps, wie Eltern ihre Kinder vor den gefährlichen UV-Strahlen schützen können.
Konsequenter Schutz vor starker UV-Belastung und Sonnenbränden
Egal, ob im Urlaub, auf dem Spielplatz oder im eigenen Garten – im Sommer spielt sich das Kinderleben vor allem draußen ab. Umso wichtiger ist gerade in dieser Zeit der konsequente Schutz vor starker UV-Belastung und Sonnenbränden.
Denn Kinderhaut ist wesentlich dünner als die Haut von Erwachsenen, erklären die Experten. Auch die Pigmente, die einen körpereigenen Schutz gegen UV-Strahlen bilden, werden im Kindesalter noch nicht in vollem Umfang produziert.
Mit jedem Sonnenbrand des Kindes steigt die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken.
Laut dem Krebsinformationsdienst erkrankten im Jahr 2014 in Deutschland etwa 21.200 Menschen an dem bösartigen schwarzen Hautkrebs. Durch das Hautkrebsscreening werden viele Tumore bereits in einem frühen Stadium entdeckt.
„Dennoch sollten wir uns und vor allem unsere Kinder vor den gefährlichen Strahlen der Sonne schützen, damit es auch später erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt“, so Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Praktische Tipps für Eltern
Wie das DKFZ schreibt, sollten Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von etwa zwei Jahren nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.
Wenn die Sonne nicht vermieden werden kann, sind ein Kopfschutz und UV-dichte Textilien ein Muss. Vor allem bei hellhäutigen Kleinkindern kann ergänzend ein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Auch an einen Sonnenschirm am Kinderwagen sollte gedacht werden.
Zwischen elf und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am höchsten ist, sollten Kinder im Sommer am besten überhaupt nicht in die Sonne gehen. Grundsätzlich sollte die pralle Sonne gemieden werden und häufig der Schatten aufgesucht werden.
Nicht vergessen: Stets ausreichend trinken! Die Experten empfehlen weiterhin, Kinder zum Schutz vor den UV-Strahlen immer mit Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille auszustatten. Bei den Brillen ist auf die Kennzeichnung UV-400 oder 100% UV-Schutz zu achten.
Verwendung von Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 – vor allem Nase, Stirn, Ohren, Hände, Schultern, Knie und Fußrücken sollten versorgt werden. Hellhäutige Kinder benötigen im Hochsommer und in südlichen Ländern den Lichtschutzfaktor 50.
Grundsätzlich gilt, nicht beim Eincremen zu sparen. Mindestens alle zwei Stunden sollte nachgecremt werden.
Nach dem Schwimmen Sonnenschutz erneut auftragen, auch wenn es sich um ein wasserfestes Produkt handelt. Das gilt auch für Schwitzen und Abtrocknen.
Im Auto können UV-Folien, Scheibenrollos oder Sonnenschutzblenden an den hinteren Seitenfenstern angebracht werden, da diese, anders als die Frontscheibe, möglicherweise UV-A-Strahlung durchlassen.
Wichtig: Auch an bewölkten Sommertagen an Sonnenschutz denken: Bis zu 90 Prozent der gefährlichen Strahlen dringen durch die Wolkendecke.
Zudem mahnen die Experten: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren gehören auf keinen Fall in ein Solarium – das ist in Deutschland gesetzlich verboten.
Abschließend empfiehlt der Krebsinformationsdienst: Eltern sollten ihren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen. Sowohl zum eigenen Schutz als auch, um die Kinder konsequent und von klein auf an möglichst risikoarmes Verhalten in der Sonne zu gewöhnen. Auf diese Weise kann Sonnenschutz langfristig zum positiven Automatismus werden. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.