Hautkrebsgefahr durch Frühlingssonne: Kinderhaut besonders schützen
Nach den langen Wintermonaten ist es endlich warm genug, sich öfter und länger im Freien aufzuhalten. Sonne tanken sorgt für gute Stimmung und dient der Gesundheit. Doch Vorsicht: Die Frühlingssonne wird allzu häufig unterschätzt. Vor allem Kinder sollten vor UV-Strahlung geschützt werden.
Frühlingssonne wird häufig unterschätzt
Nach den langen Wintermonaten locken die sonnigen Tage der letzten Wochen immer mehr Menschen ins Freie. Sonnenhungrige sollten aber vorsichtig sein. Gerade an den ersten schönen Tagen des Jahres wird die Kraft der Sonne leicht unterschätzt, es droht ein Sonnenbrand. Und dadurch erhöht sich das Risiko, an Krebs zu erkranken. Jeder Sonnenbrand wird auf dem eigenen Haut-Konto addiert, mahnen Dermatologen. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) weist darauf hin, insbesondere Kinder vor den UV-Strahlen der Sonne zu schützen.
Gesicht ist ständig UV-Strahlen ausgesetzt
Egal ob auf dem Balkon, im Straßencafé oder während einer Radtour: Endlich kann man sich wieder durch die wärmenden, wohltuenden Strahlen der Frühlingssonne verwöhnen lassen. Die UV-Strahlen der Sonne sind nicht nur für unser psychisches Wohlbefinden wichtig, sondern helfen auch, das lebenswichtige Vitamin D zu bilden, unser Immunsystem zu stärken, den Hormonhaushalt zu steuern und den Stoffwechsel anzuregen. Gesundheitsexperten mahnen aber zur Vorsicht.
„Auch im Frühjahr hat die Sonne ihre Schattenseiten“, sagte Helmut Rutz vom KKH-Serviceteam in Mannheim laut einer Presseerklärung der Krankenkasse. Während unser Körper wegen der meist kühleren Temperaturen noch durch Kleidung geschützt ist, ist unser Gesicht ständig den UV-Strahlen des Sonnenlichts ausgesetzt. Wenn dazu ein frischer Wind weht, merken wir nicht, wie intensiv die Sonne bereits strahlt. Darüber hinaus ist unsere Haut nach der langen Winterpause ungebräunt und empfindlich. Daher ist das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen, im Frühjahr laut KKH hoch.
Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko
Beim Sonnenbrand handelt es sich um Verbrennungen der Haut meist ersten oder zweiten Grades. „Jeder Sonnenbrand ist unbedingt zu vermeiden, da er das Risiko für Hautkrebs erhöht“, so Helmut Rutz. Und die Hautkrebs-Rate steigt immer rasanter an. Dies zeigen auch Daten der KKH. Demnach erhöhte sich die Zahl ambulanter Behandlungen von Versicherten zwischen 2009 und 2014 allein beim hellen Hautkrebs um 133 Prozent.
Der helle Hautkrebs wird vor allem durch UV-Licht verursacht und bildet sich daher oft im Gesicht. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jährlich bis zu 200.000 Menschen neu an Hautkrebs. Die Deutsche Krebshilfe geht von einer noch höheren Zahl, nämlich von 234.000 Neuerkrankungen, aus.
An ausreichenden Sonnenschutz denken
Gesundheitsexperten raten dazu, sich von klein auf vor der Sonne zu schützen. Grundsätzlich gilt, dass der ungeschützte Aufenthalt in der Sonne umso kürzer sein sollte, je heller der Hauttyp ist. Menschen mit heller Haut, hellen Haaren und Augen entwickeln schneller einen Sonnenbrand als Menschen mit dunklerem Teint. Für alle Hauttypen nach den Wintermonaten entscheidend zur Prävention von Hautkrebs: rechtzeitig vor dem Gang ins Freie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor auf das Gesicht und andere freie Körperpartien wie Nase, Ohren und Nacken auftragen.
Hautärzten zufolge sollte man nicht beim Eincremen sparen. Wer sich länger im Freien aufhält, sollte Sonnenschutzmittel wiederholt auftragen.
Vor allem Kinder müssen geschützt werden
Ganz besonders sind Kinder vor den UV-Strahlen der Sonne zu schützen. Bei Kinderhaut, insbesondere Babyhaut, ist der hauteigene Schutz vor UV-Licht in den ersten Lebensjahren noch nicht voll entwickelt. Daher können die gefährlichen Sonnenstrahlen leichter in die Haut eindringen und Hauterkrankungen verursachen. Der Nachwuchs benötigt daher Sonnenschutz mit höherem Lichtschutzfaktor (ab LSF 30). „Kleidung bietet einen zusätzlichen Schutz, allen voran ein Sonnenhut“, erläutert Helmut Rutz. „Und achten Sie auch darauf, dass Ihre Kinder beim Toben und Spielen wenig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.“
Je früher Hautkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser. Die Kosten für ein Hautkrebsscreening werden ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre als gesetzliche Regelleistung von den Krankenkassen übernommen werden. Manche Kassen bezuschussen die Vorsorge auch schon für jüngere Versicherte. So auch die KKH, die auf ihrer Webseite Informationen zur Hautkrebsfrüherkennung bereit hält. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.