Eiter im Körper – Wofür braucht man den?
Viele Menschen haben einen starken Drang, Eiterpickel auszudrücken. Andere legen keinen Finger an die eitrigen Entzündungen. Wer macht es richtig? Es kursieren viele Gerüchte darüber, was sinnvoll ist oder nicht. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sollte man wissen, was Eiter eigentlich ist und welche Aufgabe er im Körper übernimmt.
Was ist Eiter?
Eiter, medizinisch auch Pus genannt, hat in den meisten Fällen eine weiß-gelbliche bis grünlich-blaue Färbung und tritt sowohl dick- als auch dünnflüssig auf. Die Hauptbestandteile des Eiters sind Proteine und Detritus. Das ist eine Masse mit breiiger Konsistenz, die beim Zerfall von Zellen und Gewebe entsteht.
Wie entsteht Eiter?
Die weißen Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, bekämpfen die Erreger bei einer Entzündung. Dabei entstehen abgestorbene Überreste der Leukozyten, Gewebereste, Bakterien und etwas Blutserum. Dieses Gemisch wird als Eiter bezeichnet.
Wann bildet der Körper Eiter?
Eiter tritt häufig in Zusammenhang mit Entzündungsreaktionen auf, wie beispielsweise bei einem Abszess, einer Haarwurzelentzündung oder einer Mittelohrentzündung. Am häufigsten werden die meisten Menschen jedoch mit Eiter in Form von Pickeln und Akne konfrontiert.
Welche Aufgabe übernimmt Eiter?
Eiter ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. In der klassischen Medizin wurde Eiter noch als „Pus bonum et laudabile“ bezeichnet, was soviel wie „der gute lobenswerte Eiter“ bedeutet. Dies deutet schon darauf hin, dass Eiter eher eine heilende Funktion im Körper übernimmt. Die weißen Blutkörperchen spielen dabei die entscheidende Rolle. Sie setzen gezielt Wasserstoffperoxid ein, dass wie starke Säurebomben gegen Bakterien wirkt.
Kleine Eiterstellen in Ruhe lassen, mit großen zum Arzt gehen
Ute Siemann-Harms, Fachärztin für Dermatologie an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf gibt Auskunft über den Umgang mit Eiterpickeln. Ihrer Meinung nach hilft herumdrücken nicht weiter. „Ein funktionierendes Immunsystem werde sehr gut selbst mit kleinen Eiterherden wie Pickeln fertig“, sagt die Expertin gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Wer an kleinen Entzündungsherden herumexperimentiere, befeuere sie häufig noch.
Was sollte man gegen Pickel unternehmen?
Als bessere Alternative nennt die Fachärztin antiseptische Arzneimittel wie Octenidin oder jodhaltige Salben. „Größere Wunden, die eitern, müssen vom Arzt behandelt werden“, warnt Siemann-Harms. Zusätzlich zu den fachmännischen Ratschlägen haben sich in der Naturheilkunde Hausmittel gegen Pickel bewährt. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.