Myrrhe enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, welche die Gesundheit verbessern und bei der natürlichen Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wirksam sind. So lindert Myrrhe beispielsweise Schmerzen, hemmt Entzündungen, fördert die Wundheilung und stärkt gleichzeitig auch noch das Immunsystem.
Myrrhe ist ein Gummiharz, welches sich in der Rinde des Myrrhenstrauches bildet. An der Luft erstarrt das Harz und wird zu festen Stücken mit einer rotbraunen Farbe, welche sich dann wie Kautschuk ernten lassen. Wenn man hierzulande Myrrhe erwirbt, stammt diese meist aus dem Jemen, Somalia, Eritrea oder auch dem Sudan.
Die Bedeutung von Myrrhe als Heilpflanze
Myrrhe ist neben ihrer religiösen Verwendung als Rauchwerk wohl eine der ältesten bekannten Heilpflanzen. Generell stammt Myrrhe meist von Commiphora myrrha, es ist aber auch möglich, Myrrhe aus anderen Arten der Gattung Commiphora zu gewinnen. Der Geschmack von Myrrhe wird als bitter und süß zugleich beschrieben. Myrrheöl riecht erdig, holzig und bittersüß zugleich.
Inhaltsstoffe von Myrrhe
Zu den gesunden Inhaltsstoffen der Myrrhe gehören beispielsweise Diterpen- und Triterpensäuren. Das ätherische Öl besteht vor allem aus sogenannten Sesquiterpenen. Zudem weist das Harz Phenole, Proteine und Schleimstoffe auf.
Traditionelles Schmerzmittel
Östlich des Mittelmeerraums wird Myrrhe traditionell als natürliches Schmerzmittel und zur Reinigung von Wunden verwendet, was darauf zurückzuführen ist, dass Myrrhe Schmerzen reduziert, Keime abtötet, Entzündungen hemmt und gleichzeitig die Wundheilung fördert.
Das Harz wird beispielsweise dazu genutzt Hauterkrankungen, Schwellungen und Prellungen zu behandeln. Außerdem hilft es, das Immunsystem zu stärken und unterstützt die Heilung von Infektionen in Mund und Rachen. Zudem kann Myrrheöl Mundgeruch reduzieren.
In einer Auswertung von verschiedenen Forschungsarbeiten zu den pharmakologischen Auswirkungen der phytochemischen Inhaltsstoffe von Commiphora myrrha wurden schmerzstillende, entzündungshemmende, antioxidative, antimikrobielle und neuroprotektive Eigenschaften hervorgehoben.
Zudem hemme das Öl sogar Diabetes und wirke antiparasitär, berichten die Forschenden in dem englischsprachigen Fachblatt „Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology“.
Traditionell werde Myrrhe zur Behandlung von Wunden, Mundgeschwüren, Schmerzen, Knochenbrüchen, Magenbeschwerden, mikrobiellen Infektionen und entzündlichen Erkrankungen verwendet, aber das Öl der Pflanze wirke laut neueren Untersuchungen zum Beispiel auch gegen Infektionen der Atemwege (beispielsweise COVID-19).
Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Myrre sei dessen Verwendung als Insektizid, die auf die starke antiparasitäre Wirkung der Pflanze zurückzuführen ist. Das Team hofft, dass zukünftig die reichhaltigen phytochemischen Bestandteile von Myrrhe vermehrt zur Entwicklung von Medikamenten genutzt werden.
Gesundheitliche Probleme natürlich behandeln
Denn Myrrhe wirke sehr vorteilhaft auf viele Aspekte der menschlichen Gesundheit und könne als natürlicher Behandlungsansatz gegen unterschiedlichste Beschwerden genutzt werden. Beispielsweise können Entzündungen im Mundraum und Halsschmerzen mit einer Myrrhe-Mundspülung behandelt werden.
Außerdem seien Präparate mit Myrrhe auch gegen Erkrankungen wie einen Reizdarm, Darmentzündungen und Verdauungsprobleme wirksam.
Insgesamt zeigt Myrrhe als traditionelle Heilpflanze nachweislich eine Wirkung gegen zahlreiche Erkrankungen und das Harz beziehungsweise dessen Inhaltsstoffe könnten auch in der modernen Medizin als Basis für die Entwicklung entsprechender Arzneien dienen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Gaber El-Saber Batiha, Lamiaa Wasef, John Oluwafemi Teibo, Hazem M. Shaheen, Ali Muhammad Zakariya, et al.: Commiphora myrrh: a phytochemical and pharmacological updat;in : Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology (veröffentlicht 18.11.2022), Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology
Wichtiger Hinweis:
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