Studie zeigt: Heißhunger wird durch Cannabinoide ausgelöst
25.02.2015
Bestimmte Nervenzellen, die normalerweise darauf gepolt sind, den Appetit zu drosseln, können, beeinflusst durch Cannabinoide, die gegenteilige Wirkung entfalten und so Heißhunger auslösen.
Cannabinoide kommen in der Hanfpflanze vor und sind biochemische Botenstoffe, die Reize zwischen Nervenzellen weitergeben. Damit ihre Nachricht in der reizempfangenden Zelle gelesen werden kann, hat sie eine Art Aufnahmeeinrichtung, die sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren. Es ist bekannt, dass Konsumenten von Marihuana Heißhunger entwickeln. Der Effekt tritt sogar dann auf, wenn ihr Magen gut gefüllt ist. Mit dem Cannabinoid 1-Rezeptor ist der für die Appetit-stimulierende Wirkung verantwortliche Rezeptor bekannt.
Im Hypothalamus-Areal des Gehirns gibt es eine Gruppe von spezialisierten Nervenzellen, die nach einer Mahlzeit aktiv wird und Sättigungsgefühl auslöst. Dabei handelt es sich um sogenannte Pro-opiomelancortin-haltige Nervenzellen oder kurz POMC-Neurone. Sie drosseln den Appetit, indem sie ein bestimmtes Hormon freisetzen.
Die Wissenschaftler vermuteten, dass bei den gesättigten Mäusen, die nach einer Injektion von Cannabinoiden weiter fraßen, die Appetit-zügelnden POMC-Neurone ausgeschaltet würden. Überraschender Weise stellten sie jedoch fest, dass die POMC-Neurone keineswegs ausgeschaltet, sondern ganz im Gegenteil tatsächlich aktivierten Hunger sogar noch anfeuerten. Die Cannabinoide polten die POMC-Neurone um und brachten sie dazu, das hungrig machende Hormon Beta-Endorphin als Botenstoff freizusetzen. Ihre Ergebnisse könnten für die Adipositas-Forschung von Bedeutung sein. Die Studie finden Sie hier. (pm)
Bild: NicoLeHe / pixelio.de
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