Tarifstreit an den Helios Kliniken – Streik am Dienstag
06.08.2012
Seit Jahren klagt das Klinikpersonal vermehrt über zu geringe Vergütungen. Auch sind Umstrukturierungen im Kliniksektor immer wieder Anlass für Streik und Demonstrationen. An den Helios Kliniken in Schwerin und Leezen werden morgen voraussichtlich rund 200 Service-Mitarbeiter die Arbeit niederlegen.
Grund für den Streik an den Helios Kliniken ist unter anderem die geplante Umstrukturierung der Servicegesellschaft Helios Service Nord GmbH (HSN). Die bisherige Gesellschaft soll ab dem ersten September in fünf kleinere Unternehmen aufgeteilt werden. Das Personal Konsequenzen für die Entlohnung. Die Gewerkschaft Verdi fordert daher einen Überleitungstarifvertrag für die rund 650 Service-Beschäftigten in Küche, Reinigung, Lager, Hol- und Bringedienst.
„In der Tarifauseinandersetzung bei der HSN rufen die Gewerkschaften Verdi und IG Bau die Beschäftigten am Dienstag 07. August erneut in Schwerin und Leezen zum ganztägigen Warnstreik auf“, so die aktuelle Mitteilung von Verdi. Am Dienstagvormittag werden rund 200 Mitarbeiter der Helios Kliniken zu einer Kundgebung am Hauptbahnhof in Schwerin erwartet. Die Beschäftigten legen vorübergehend ihre Arbeit nieder und demonstrieren für die Berücksichtigung ihrer Interessen bei der geplanten Umstrukturierung der HSN, so berichtete Verdi am Montag.
Letzte Woche waren die Service-Beschäftigten der Helios Kliniken Schwerin und Leezen bereits in den Streik gegangen, um einen Überleitungstarifvertrag bei den geplanten Veränderungen zu erreichen. Die Löhne der 650 Service-Mitarbeiter sollten nicht nur sichergestellt sein, sondern das Klinikpersonal fordert auch eine deutliche Verbesserung der Entlohnung. Mit dem ganztägige Warnstreik hoffen die Beschäftigten den Handlungsdruck auf die Verantwortlichen der Helios Kliniken Schwerin und Leezen zu erhöhen.
Armutslöhne für Service-Personal der Helios Kliniken?
Die Gewerkschaften kritisieren das derzeitige Vorgehen der Helios Kliniken massiv. „Statt sich mit uns zu Tarifgesprächen an einen Tisch zu setzen, kennt Helios mal wieder nur eine Antwort: Strukturen aufspalten und Beschäftigte ausgliedern“, bemängelte Verdi-Sprecherin Diana Markiwitz. Mit der geplanten Umstrukturierung werde die Belegschaft zerschlagen; die Struktur verkleinert; Tarifarbeit und betriebliche Mitbestimmung weiterhin erschwert, so die Verdi-Sprecherin weiter. Dabei hätten am ersten Warnstreiktag Ende Juli bereits rund 150 Beschäftigte sehr deutlich signalisiert, was sie von der Verweigerungshaltung seitens Helios halten. Der Fresenius Konzern – Eigner der Helios Kliniken – wolle seine Aktionäre mit einer Ausschüttungssumme aus dem Geschäftsjahr 2011von circa 155 Millionen Euro „bedienen“ und nehme „gleichzeitig in Kauf, dass die Beschäftigten in Servicegesellschaften bei Helios zu Armutslöhnen von zum Beispiel 6,39 € oder 6,90 € in Schwerin arbeiten“, kritisierte Verdi in der aktuellen Mitteilung. (fp)
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