Herpes: Baby stirbt wenige Tage nach einer Infektion
06.12.2014
Für manche Menschen stellt Herpes keine schwerwiegende Beeinträchtigung ihres Lebens dar. Das Herpes-Virus bleibt zwar nach einer Infizierung lebenslang im Körper, doch viele Betroffene bleiben symptomfrei. Gefährlich wird es vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem und für Neugeborene. So auch für ein Baby, das kürzlich in Australien kurze Zeit nach der Geburt starb.
Viren bleiben lebenslang im Körper
Bei manchen Menschen, die sich mit Herpes-simplex-Viren infiziert haben, kommt es zu regelmäßigen Ausbrüchen von Herpes im Mund oder auch anderen Hautpartien, wie etwa der Nase. Auslöser für solche Ausbrüche können beispielsweise Fieber, Stress, massive körperliche Belastung, Ekel, Angst, hormonelle Veränderungen oder ein geschwächtes Immunsystem sein. Andere Menschen wiederum leiden nach einer Erstinfektion nie wieder unter Symptomen. Und bei dem Großteil der Betroffenen bleibt sowohl die Primärinfektion unbemerkt und sie bleiben auch später frei von Symptomen, obwohl das Herpes-Virus lebenslang im Körper bleibt. In seltenen Fällen, wie bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder bei Neugeborenen, kann eine Infektion jedoch gefährlich werden. Erst kürzlich starb ein Baby in Australien wenige Tage nach der Geburt an den Folgen einer Herpes-Infektion.
Baby stirbt an den Folgen einer Herpes-Infektion
Wie „The Huffington Post“ berichtet, lebt die dreifache Mutter Sarah Pugh in Australien und hat im November ihre nur wenige Tage alte Tochter Eloise verloren, die an den Folgen einer Herpes-Infektion starb. Das tragische Schicksal nimmt die Mutter nun zum Anlass und warnt andere Eltern: Herpes-Viren können für Neugeborene tödlich sein. Sie können unter anderem zu einer viralen Hirnhautentzündung führen. Die kleine Eloise war von ihren Eltern wegen einem plötzlichen Gewichtsverlust in ein Krankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte zunächst ein Problem mit der Nahrungsaufnahme vermuteten, die Kleine dann jedoch positiv auf das Herpes-Virus testeten. Das Baby musste an Maschinen angeschlossen werden und überlebte die Strapazen eine Woche, bis sie sich mit Staphylokokken infizierte und starb.
Mutter will über die Gefahren aufklären
Wie das kleine Mädchen mit den gefährlichen Viren infiziert werden konnte, ist bis heute unklar. Von Seiten der Mediziner wurde vermutet, dass es bereits ein oder zwei Tage nach der Geburt zur Infektion gekommen sei, doch weder litt die Mutter jemals an einer Form von Herpes, noch hatte einer der Besucher akut Fieberbläschen. Wahrscheinlich sei somit, dass sich das Baby am Inventar oder Personal des Krankenhauses angesteckt hat. Die Mutter erklärte gegenüber der „Daily Mail“, dass sie fassungslos sei, innerhalb so kurzer Zeit ein gesundes Kind verloren zu haben. Daher liege es ihr so am Herzen, über die Gefahren durch Herpes aufzuklären. So sei es enorm wichtig, dass Eltern auf ihre Körperhygiene achten und sich regelmäßig die Hände waschen. Zudem sollten sie auf ihre eigenen Lippen achten.
Abstand zu Neugeborenen halten
Den Ärzten des Krankenhauses zufolge sei eine derartige Infektion sehr selten. Laut „The Huffington Post“ erklärte auch die Neuseeländische Organisation zum Schutz vor Herpes, dass sich pro Jahr nur 0.1 Prozent der Neugeborenen in den USA infizieren. Allerdings sollte das Risiko nicht unterschätzt werden, da weltweit bis zu 90 Prozent aller Menschen schon Kontakt mit den herkömmlichen Viren hatten. Bei Genitalherpes seien es 30 Prozent. Das Virus wird auf Kinder am häufigsten bei der Geburt übertragen, wenn sich Schwangere frisch mit Genitalherpes anstecken und die Kinder erst wenige Antikörper entwickelt haben. Es ist aber auch gefährlich, Babys mit einem Fieberbläschen zu küssen oder mit offenen Stellen an ihrer Haut in Kontakt zu kommen. Daher gilt unter Experten seit langem die Devise, dass diejenigen, die an Herpes und Fieberbläschen leiden, zu Neugeborenen Abstand halten sollten. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.