Manche verarbeitete Lebensmittel erhöhen das Risiko für lebensbedrohliche Herzkrankheiten und Schlaganfälle, während andere zu einer Senkung des Erkrankungsrisikos beitragen können.
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard T.H. Chan School of Public Health hat den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, koronaren Herzkrankheiten und Schlaganfällen untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht.
Wie wurde die Ernährung gemessen?
Das Team ermittelte den Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel anhand der Daten von über 200.000 Teilnehmenden der Nurses’ Health Study, Nurses’ Health Study II und der Health Professionals Follow-Up Study.
Die von den Teilnehmenden verzehrten hochverarbeiteten Lebensmittel wurden von den Forschenden anhand ihrer Nährstoffzusammensetzung in zehn sich gegenseitig ausschließende Gruppen eingeteilt. Dabei handelte es sich um:
- Brot und Getreideerzeugnisse,
- Soßen, Aufstriche und Würzmittel,
- süße Snacks und Desserts,
- herzhafte Snacks,
- mit Zucker gesüßte Getränke,
- verarbeitetes rotes Fleisch, Geflügel und Fisch,
- verzehrfertige/zu erhitzende Mischgerichte,
- Desserts auf Joghurt-/Milchbasis,
- harte Spirituosen
- und künstlich gesüßte Getränke.
Bei dem Abgleich mit den kardiovaskulären Erkrankungen in der medizinischen Nachbeobachtungszeit zeigte sich, dass die verschiedenen untersuchten Gruppen von hochverarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, koronare Herzkrankheiten und Schlaganfälle unterschiedlich beeinflussten.
Welche Lebensmittel meiden?
Die Fachleute stellten fest, dass der Konsum von mit Zucker oder künstlichen Süßstoffen gesüßten Getränken sowie der Verzehr von verarbeitetem Fleisch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhte.
Hingegen scheinen andere verarbeitete Lebensmittel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar zu senken. So war der Verzehr von herzhaften Snacks, Brot und nicht erhitzten Getreideprodukten sowie Desserts auf Joghurt-/Milchbasis mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, berichtet das Team.
Während frühere Studien hochverarbeitete Lebensmittel allgemein als nachteilig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit bewerteten, zeigt die neue Forschungsarbeit, dass deutliche Unterschiede bei den Auswirkungen verschiedener hochverarbeiteter Lebensmittel bestehen. Vor allem gesüßte Getränke und verarbeitetes Fleisch scheinen dabei besonders kritisch. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kenny Mendoza, Stephanie A. Smith-Warner, Sinara Laurini Rossato, Neha Khandpur, JoAnn E. Manson, et al.: Ultra-processed foods and cardiovascular disease: analysis of three large US prospective cohorts and a systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies; in: The Lancet (veröffentlicht September 2024), The Lancet
- American Society for Nutrition: Intake of ultra-processed foods linked with increased risk of death (veröffentlicht 30.06.2024), American Society for Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.