In einer aktuellen Studie haben Forschende der Iowa State University und der University of California-Riverside die Wirksamkeit von Krafttraining, aerobem Training und einer Kombination beider Trainingsarten zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verglichen. Die Ergebnisse sind in dem „European Heart Journal“ veröffentlicht.
An der neuen Studie nahmen insgesamt 406 Personen im Alter von 35 bis 70 Jahren teil. Diese litten unter Übergewicht oder Fettleibigkeit und hatten zudem einen erhöhten Blutdruck, berichtet das Team.
Dreimal pro Woche eine Stunde Training
Alle Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einem Krafttraining, einem Ausdauertraining oder einem kombinierten Ausdauer- und Krafttraining zugeteilt. Zusätzlich gab es eine Kontrollgruppe, die kein Training absolvierte.
Über einen Zeitraum von einem Jahr absolvierten die Teilnehmenden dreimal pro Woche das ihnen zugeteilte Training, welches in der Krafttrainingsgruppe und der Ausdauertrainingsgruppe jeweils eine Stunde dauerte. Das kombinierte Training bestand dagegen aus einer halben Stunde Ausdauertraining und einer halben Stunde Krafttraining, erläutern die Forschenden.
Trainingsprogramm individuell angepasst
Für alle Teilnehmenden, die nicht der Kontrollgruppe angehörten, wurde ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm erstellt, das auf dem individuellen Fitnessniveau, dem Gesundheitszustand und den erzielten Fortschritten basierte.
Die Teilnehmenden, einschließlich derer der Kontrollgruppe, trugen zusätzlich einen Schrittzähler, um ihre täglich zurückgelegten Schritte zu erfassen, und nahmen alle drei Monate an einer Ernährungsberatung teil, in der sie über Ernährungsansätze zur Bekämpfung von Bluthochdruck informiert wurden, so das Team.
Zu Beginn der klinischen Studie wurden außerdem als bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der systolische Blutdruck, das Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin, der Nüchternblutzucker und der Körperfettanteil gemessen.
„Viele frühere Studien haben sich nur mit einem dieser vier Faktoren befasst, aber es sind tatsächlich mehrere Faktoren zusammen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen“, erläutert Studienautor Professor Duck-chul Lee in einer Pressemitteilung.
An drei zufälligen Tagen im Monat sollten die Teilnehmenden zusätzlich online angeben, was sie in den letzten 24 Stunden gegessen hatten, um auch Ernährungsfaktoren zu erfassen.
Welche Wirkung hatte das Training?
Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen, dass alle drei Trainingsarten zu einer signifikanten Reduktion des Körperfettanteils im Vergleich zur Kontrollgruppe beitrugen, berichten die Forschenden.
Unter Berücksichtigung der anderen kardiovaskulären Risikofaktoren sei deutlich geworden, dass Erwachsene mit Übergewicht oder Adipositas ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Ausdauertraining oder ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining wirksam senken können, nicht aber durch Krafttraining allein, erläutern die Forschenden.
Vorteile eines kombinierten Trainings
„Das kombinierte Training bietet zudem einige andere einzigartige Gesundheitsvorteile, wie zum Beispiel die Verbesserung Ihrer Muskeln“, fügt Professor Lee hinzu.
Wer Ausdauersport nicht mag oder unter Gelenkschmerzen leidet, die das Laufen über längere Strecken erschweren, kann den Ausdauersport zumindest teilweise durch Krafttraining ersetzen, um die gleichen kardiovaskulären Vorteile zu erzielen, so das Fazit des Forschungsteams. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Duck-chul Lee, Angelique G. brellenthin, Lorraine M. Lanningham-Forster, Marian L- Kohut, Yehua Li: Aerobic, resistance, or combined exercise training and cardiovascular risk profile in overweight or obese adults: the CardioRACE trial; in: European Heart Journal (veröffentlicht 17.01.2024), European Heart Journal
- Iowa State University: New research finds half-cardio, half-strength training reduces cardiovascular disease risks (veröffentlicht 17.01.2023), Iowa State University
Wichtiger Hinweis:
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