Ernährung für gesunde Blutgefäße
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Verkalkte Blutgefäße erhöhen das Risiko für diese Krankheiten. Der häufige Verzehr von bestimmten Gemüsesorten kann laut Forschenden auch Blutgefäßerkrankungen entgegenwirken.
„Ernährung spielt bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine zentrale Rolle“, heißt es auf auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“. Bestimmte Nahrungsmittel zeigen in Bezug auf Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besondere Wirkungen – unter anderem bestimmte Gemüsesorten, wie auch eine Studie aus Australien zeigt.
Gesunde Inhaltsstoffe
Auch wenn Brokkoli und Rosenkohl nicht gerade zu den beliebtesten Gemüsearten gehören, können sie rein ernährungsphysiologisch enorm punkten.
In Brokkoli stecken zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielsweise Flavonoide, aber auch Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Kalium und Natrium. Zudem enthält das Kreuzblütengewächs Vitamin C, verschiedene B-Vitamine sowie Beta-Carotin.
„Rosenkohl enthält viel Vitamin A und C und ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Außerdem sind Glukosinolate enthalten, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken“, erklärt die Techniker Krankenkasse (TK).
Offenbar kann ein hoher Verzehr von Kohlgemüse wie Brokkoli und Rosenkohl bei älteren Frauen auch Blutgefäßerkrankungen entgegenwirken. Das lassen die Resultate einer australischen Studie mit mehr als 680 Teilnehmerinnen vermuten, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Auswirkungen des Verzehrs von Kreuzblütengemüse
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Edith Cowan University und der University of Western Australia hatten untersucht, ob der Verzehr von Kreuzblütengemüse wie Weißkohl, Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli mit der Verkalkung der Bauchschlagader (Aorta) zusammenhängt.
Die Studienteilnehmerinnen waren über 70 Jahre alt und machten in Fragebögen Angaben zu ihren Ernährungsgewohnheiten. Das Ausmaß der Verkalkung der Aorta wurde mit Hilfe von röntgendiagnostischen Verfahren bewertet.
Kalziumablagerungen verringern
Die meisten Menschen weltweit sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Oft sind sie auf eine fortschreitende Anhäufung von Fett, Kalzium und anderen Substanzen an den Innenwänden der Arterien (Atherosklerose) zurückzuführen.
Durch die Ablagerungen werden die Blutgefäße im Laufe der Jahre immer enger, der Blutfluss verringert sich. Die Folge können Herzinfarkt und Schlaganfall sein.
Ein hoher Verzehr von Kreuzblütengemüse kann möglicherweise die Wahrscheinlichkeit für deutliche Kalziumablagerungen in der Aorta verringern. So war bei Frauen, die täglich mehr als 45 Gramm solcher Gemüse aßen, das Risiko für eine starke Verkalkung um 46 Prozent geringer als bei Frauen mit einem geringen Verzehr (weniger als 15 Gramm).
Die Menge entspricht beispielsweise einer viertel Tasse gedünstetem Brokkoli oder einer halben Tasse rohem Kohl. Vermutlich sind verschiedene gesunde Inhaltsstoffe des Kreuzblütengemüses wie Flavonole, Pektin und vor allem Vitamin K für die positive Wirkung verantwortlich.
Ausgewogen ernähren
Zwischen der Gefäßverkalkung und dem gesamten Gemüseverzehr sowie dem Konsum anderer Gemüsearten ließ sich kein Zusammenhang nachweisen. Es soll jedoch weiter geforscht werden, da eine Beobachtungsstudie keine ursächlichen Zusammenhänge nachweisen kann. Zudem sind die Ergebnisse nicht auf Männer oder andere Altersgruppen übertragbar.
Die Resultate geben Hinweise auf die gesundheitlichen Vorteile von Kreuzblütengemüse. Noch wichtiger ist es jedoch, sich ausgewogen zu ernähren und die Vielfalt der Lebensmittel zu nutzen, betonen die Forschenden in der Fachzeitschrift „British Journal of Nutrition“. So wird der Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt.
Dies ist auch ganz im Sinne der Vereinten Nationen, die das Jahr 2021 zum Internationalen Jahr für Obst und Gemüse erklärt haben und mit Informationen und Aktionen Lust auf diese wichtige Lebensmittelgruppe machen und ihre Wertschätzung fördern möchten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung: Für gesunde Blutgefäße: Brokkoli und Rosenkohl, (Abruf: 27.12.2020), Bundeszentrum für Ernährung
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“: Herz-Kreislauf: Vorbeugen mit Ernährung, (Abruf: 27.12.2020), Gesundheit.gv.at
- Techniker Krankenkasse: Rosenkohl: geschmacklich umstritten, aber so gesund, (Abruf: 27.12.2020), Techniker Krankenkasse
- Lauren C. Blekkenhorst, Marc Sim, Simone Radavelli-Bagatini, Nicola P. Bondonno, Catherine P. Bondonno et al.: Cruciferous vegetable intake is inversely associated with extensive abdominal aortic calcification in elderly women: a cross-sectional study; in: British Journal of Nutrition, (veröffentlicht: 17.07.2020), British Journal of Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.