Mediziner untersuchen die Gefahren von frei erhältlichen Schmerzmitteln
Es gab bereits Untersuchungen, welche festgestellt haben, dass Schmerzmittel zu einen erhöhten Risiko für Herzprobleme führen können. Forscher bauten eine aktuelle Studie auf diesen früheren Arbeiten auf und fanden dabei heraus, dass bestimmte Schmerzmittel tatsächlich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte führen.
Die Wissenschaftler des McGill University Health Centre in Montreal stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass einige Schmerzmittel (wie Ibuprofen, Diclofenac, Celecoxib und Naproxen) das Risiko für Herzinfarkte erhöhen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ (BMJ).
Experten analysieren für ihre Untersuchung die Daten von über über 445.000 Probanden
Gerade in den ersten 30 Tagen nach der Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln scheint das Risiko für einen Herzinfarkt am größten zu sein, sagen die Experten. In seiner Studie analysierte das Forscherteam die Daten von 446.763 Probanden. So wollten die Mediziner herausfinden, warum und wann Herzprobleme auftreten können.
Diese Medikamente können das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen
Die Untersuchung konzentrierte sich hauptsächlich auf Menschen, denen sogenannte nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (wie Ibuprofen, Diclofenac, Celecoxib und Naproxen) von Ärzten verschrieben wurden. Das Studium der Daten aus Kanada, Finnland und dem Vereinigten Königreich ergab, dass diese Medikamente zu Behandlung von Schmerzen und Entzündungen in den ersten Wochen des Gebrauchs das Risiko für Herzinfarkte erhöhen, sagen die Autoren.
Hohe Dosen von Schmerzmitteln führen zu erhöhtem Risiko
Wenn Menschen, vor allem im ersten Monat, hohe Dosen von Schmerzmitteln einnahmen (beispielsweise mehr als 1200 mg Ibuprofen pro Tag), stieg dadurch das Risiko für Herzinfarkte, erläutern die Mediziner. Trotz der großen Zahl der beteiligten Patienten seien einige Aspekte aber immer noch unklar. Denn zum Beispiel sei bei Personen, die eine hohe Dosis eines Schmerzmittels wegen starker Schmerzen einnahmen und in der folgenden Woche einen Herzinfarkt erlitten, oft nur schwer der genaue Grund für das Ereignis festzustellen, fügen die Experten hinzu.
Auch Rauchen und Fettleibigkeit haben Einfluss auf das Herzinfarkt-Risiko
Aus früheren Studien lagen bereits Hinweise vor, dass nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente das Risiko von Herzproblemen und Schlaganfällen erhöhen können. So hatte eine Studie beispielsweise ergeben, dass Schmerzmittel signifikant das Risiko eines Herztodes erhöhen. Andere Einflüsse auf die Herzgesundheit wie Rauchen und Fettleibigkeit konnten laut Aussage der Forscher allerdings nicht vollständig berücksichtigt werden.
Menschen mit sehr schwerer Herzinsuffizienz sollten bestimmte Schmerzmittel nicht verwenden
Aktuelle britische Leitlinien raten dazu, dass nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente bei Menschen mit Herzproblemen vorsichtig eingesetzt werden sollten. Bei einigen Fällen (wie bei einer sehr schweren Herzinsuffizienz) sollten diese Medikamente überhaupt nicht verwendet werden. Patienten und Ärzte müssen die Risiken und Vorteile der Einnahme von hohen Dosen dieser Schmerzmittel gründlich abwägen. Vor allem, wenn die Betroffenen bereits einen Herzinfarkt überlebt haben oder ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufweisen, sagen die Experten.
Langfristige Nutzung kann zu schweren Nebenwirkungen führen
Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente werden in der Regel eingesetzt, um chronische Schmerzen zu behandeln. Obwohl einige der Medikamente routinemäßig in Großbritannien verschrieben werden, ist bekannt, dass die langfristige Nutzung bei Patienten zu schweren Nebenwirkungen führen kann.
Lassen Sie sich über die Risiken genau von ihrem Arzt informieren
Die aktuelle Studie fand heraus, das höhere Dosen (zum Beispiel mehr als 1200mg Ibuprofen pro Tag) zu den größten Risiken für die Entstehung von Herzinfarkten führen. Menschen sollten in der Regel die niedrigste mögliche Dosis der nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten einnehmen, raten Experten. Wenn Personen sehr oft oder sehr hohe Mengen dieser Medikamente einsetzen, sollten sie sich dringend medizinischen Rat einholen, raten die Autoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.