Schutz vor Herzerkrankungen durch Sport und Ernährung
Es könnten fast 90 Prozent der weltweit auftretenden Herzkrankheiten verhindert werden, wenn Menschen sich generell gesünder ernähren, regelmäßig Sport treiben und nicht rauchen würden. Dr. Leslie Cho von der Cleveland Clinic erläutert, worauf genau zu achten ist, wenn man sein Risiko für Herzkrankheiten reduzieren möchte.
Salzarme Ernährung schützt vor Herzkrankheiten
„Herzkrankheiten sind zu 90 Prozent behandelbar – jeder kann überall auf der Welt Herzkrankheiten vorbeugen, vor allem, indem man sich salz- und cholesterinarm ernährt, regelmäßig Sport treibt und nicht raucht”, berichtet Dr. Cho in einer Pressemitteilung. „Selbst wenn eine Person eine familiäre Vorbelastung mit Herzerkrankungen hat, können wir dank der unglaublichen Fortschritte in der Medizin Herzerkrankungen vorbeugen und behandeln“, fügt die Expertin in einer Pressemitteilung hinzu.
Weltweit stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der häufigsten Todesursachen dar. Alleine im Jahr 2019 seien 17,9 Millionen Menschen daran verstorben. Drei Viertel dieser Fälle sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen aufgetreten.
Tod durch Herzinfarkt oder Schlaganfall sehr verbreitet
Fünfundachtzig Prozent dieser Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dabei auf Herzinfarkte und Schlaganfälle zurückzuführen, so die Medizinerin der Cleveland Clinic. Zu deren typischen Risikofaktoren gehören eine ungesunde Ernährung, geringe körperliche Aktivität, Rauchen, Alkoholismus und Umweltverschmutzung.
Prävention von Herzkrankheiten früh beginnen
Dr. Cho betont, wie wichtig es ist, mit der Prävention von Herzkrankheiten bereits im Kindesalter zu beginnen und rät zu Cholesterin-Screenings bereits im Alter von sieben Jahren. „Wir wollen den Kindern in diesem Alter keine Cholesterinmedikamente verabreichen, sondern sie dazu bringen, über die Bedeutung einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung nachzudenken. Wir denken, dass Herzkrankheiten ein Problem älterer Menschen sind, aber in Wirklichkeit sollte die Prävention schon im Kindesalter beginnen“, so die Expertin.
Risiko für Herzkrankheiten beachten
Bluthochdruck erhöht das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen, hat aber in der Regel keine Symptome und muss gemessen werden, um ihn festzustellen, erläutert die Medizinerin. Menschen mit einem hohen Blutdruck sollten laut Dr. Cho ihren Cholesterinspiegel mindestens alle fünf Jahre und bei Vorliegen von Risikofaktoren auch häufiger überprüfen lassen.
Darüber hinaus sollte der Body-Mass-Index ermittelt werden, um festzustellen, ob ein gesundes Körpergewicht vorliegt, und der Blutzuckerspiegel sollte gemessen werden, um festzustellen, ob ein Diabetesrisiko besteht, welches ebenfalls zu Herzkrankheiten beitragen kann.
Für Frauen gibt es zusätzliche Risikofaktoren. Aufgrund des Östrogens erkranken sie eher im Alter von 60 Jahren an einer Herzerkrankung als Männer, die bereits mit 50 erkranken, so Dr. Cho. Wenn Frauen jedoch Diabetes haben, wird dieser Unterschied aufgehoben. Bluthochdruck oder Diabetes während der Schwangerschaft sind ebenfalls wichtige Risikofaktoren für eine frühe Herzerkrankung bei Frauen.
Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Multipler Sklerose oder Lupus haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, und 80 Prozent der Menschen mit Autoimmunerkrankungen sind Frauen, fügt die Medizinerin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 90 Percent of Heart Disease is Preventable through Healthier Diet, Regular Exercise, and Not Smoking (veröffentlicht 29.09.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.