Vitaminpillen senken das Herz-Kreislauf-Risiko nicht
Millionen Menschen in Deutschland schlucken regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel. Immer wieder ist von positiven Wirkungen solcher Präparate auf Herz und Kreislauf zu lesen. Doch ist die Einnahme der Mittel wirklich so sinnvoll wie die Werbung oft behauptet? Nein, meinen Fachleute; im Gegenteil: Vitamintabletten können sogar Schaden anrichten.
Viele Deutsche nehmen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel. Fachleute weisen allerdings immer wieder darauf hin, dass solche Präparate nur in seltenen Fällen gesundheitliche Vorteile bringen. Gegen Krankheiten wie Herzinfarkt sind sie nutzlos.
Nutzlos zum Schutz vor einen Herzinfarkt
Vitamintabletten versprechen vor allem eins: einen großen Effekt auf die Gesundheit. Daher sind Menschen häufig bereit, viel Geld dafür auf den Tisch zu legen – doch davon rät die Deutsche Herzstiftung eindeutig ab.
Wie die Fachleute auf ihrer Webseite schreiben, sind Vitaminpräparate nicht nur nutzlos zum Schutz vor einen Herzinfarkt, sie können sogar regelrecht schädlich sein. Je nach Vitamin haben sich in wissenschaftlichen Studien beispielsweise eine erhöhte Tumorrate oder eine Verringerung des schützenden HDL-Cholesterins nachweisen lassen, das auch das „gute Cholesterin“ genannt wird.
Außerdem belegen neuere Untersuchungen, dass antioxidative Vitamine (die Vitamine A, C, E und Betacarotin) den Trainingseffekt durch Bewegung vermindern beziehungsweise aufheben. Vor allem in höheren Dosierungen können Vitamintabletten keineswegs als unbedenklich angesehen werden.
Daher weisen renommierte Fachgesellschaften wie etwa die American Heart Association und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie in ihren Leitlinien klipp und klar darauf hin, dass von einer zusätzlichen Vitamineinnahme kein günstiger Effekt auf die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit zu erwarten ist.
Vorbeugung durch gesunde Lebensweise
Wer wirklich etwas für seine Herzgesundheit unternehmen möchte, sollte das Geld nicht in teure Vitaminpillen investieren, sondern in eine tägliche Portion Obst und Gemüse. Auf diese natürliche Weise lässt sich der Bedarf für die allermeisten Vitamine problemlos decken.
Grundsätzlich gehören Früchte und Gemüse zu den wichtigsten Bestandteilen einer gesunden Ernährung – und die spielt erwiesenermaßen eine große Rolle bei der Vorbeugung von Herzinfarkten.
Wer darüber hinaus aktiv sein möchte, sollte auf ausreichend Bewegung achten, den Blutdruck im Blick behalten und das Rauchen sein lassen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Herzstiftung: Herzinfarkt: Vitamine bieten keinen Schutz, (Abruf: 06.03.2021), Deutsche Herzstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.