Weniger Schäden durch Gabe von Vitamin E bei einem akuten Herzinfarkt
Bei einem Herzinfarkt wird auch immer Herzgewebe geschädigt. Durch die Gabe von Vitamin E bei einem akuten Herzinfarkt können diese Schäden offenbar reduziert werden. Das hat sich in einer Untersuchung mit Mäusen gezeigt.
Vitamin E schützt vor gefährlichen Erkrankungen
Gesundheitsexperten zufolge soll Vitamin E die Hautalterung bremsen, Gelenkverschleiß bei Rheuma und Arthrose lindern und sogar vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen schützen. Zudem stellten Wissenschaftler fest, dass es einen Schutz vor oxidativem Stress bietet. Und offenbar kann das Vitamin auch dazu beitragen, dass es bei einem Herzinfarkt zu weniger Gewebeschäden kommt.
Rund 30 Prozent weniger geschädigtes Gewebe
Dr. Maria Wallert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) hat am Tiermodell untersucht, welche Auswirkung die Gabe von Vitamin E (α-Tocopherol) bei einem akuten Herzinfarkt hat.
Als Modellorganismus dienten Mäuse, bei denen ein Herzinfarkt induziert wurde.
„Es ist bekannt, dass die Konzentration von α-Tocopherol im Plasma von Infarktpatienten dramatisch abnimmt“, erklärt Dr. Wallert in einer Mitteilung.
Ein Zusammenhang mit der antioxidativen Wirkung von α-Tocopherol sei wahrscheinlich, so die Wissenschaftlerin. Das α-Tocopherol werde wohl benötigt, um die körpereigenen Abwehrkräfte gegen oxidativen Stress und Entzündungsprozesse zu stärken.
Im Versuch habe sich gezeigt, dass es zu etwa 30 Prozent weniger geschädigtem Gewebe als Folge des Herzinfarktes kam, als bei den Tieren der Vergleichsgruppe. Entsprechend besser sei die Herzfunktion der mit α-Tocopherol behandelten Mäuse gewesen.
Noch sei es laut der Forscherin zu früh, die Versuchsergebnisse auf die Humanmedizin zu übertragen. „Perspektivisch könnte es jedoch ein Therapieansatz sein, α-Tocopherol, also Vitamin E, zu verabreichen, bevor Stents gesetzt werden.“
Ausgezeichnete Forscherin
Dr. Wallert wurde nun für ihre Studie „α-Tocopherol preserves myocardial function by amelioration of oxidative pathways in ischemia/reperfusion injury“ mit dem „GVF Vitamin Preis“ der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet.
Geforscht hat die 33-jährige Ernährungswissenschaftlerin in ihrer Postdoc-Zeit am Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne (Australien) gemeinsam mit Melanie Ziegler.
Die Anregung für ihre jetzt preisgekrönte Forschungsarbeit bekam Maria Wallert von ihrem Chef Prof. Dr. Karlheinz Peter, einem Kardiologen, der in Melbourne arbeitet.
Die Auszeichnung habe sie überrascht, zumal die Arbeit noch gar nicht veröffentlicht wurde, sagt Dr. Wallert. (ad)
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