Wissenschaftspreis für neuen Herzinsuffizienz-Wirkstoff
Das Team um Professorin Dr. Kristina Lorenz von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erhält den Phoenix-Wissenschaftspreis 2021 für die Entdeckung eines neuen potenziellen Wirkstoffs gegen Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Die Arbeitsgruppe identifizierte eine Peptid-Verbindung, die das Fortschreiten der Herzkrankheiten hemmen könnte.
Herzschwäche gehört zu den am weitesten verbreiteten Herzkrankheiten. Dabei wächst das Herz unter ständiger Belastung, beispielsweise durch Bluthochdruck, immer weiter an, bis es schließlich zu vernarben beginnt und schwächer wird. Ein neu entdeckter Peptid-Wirkstoff könne diesen Prozess hemmen. Die Forschungsergebnisse des interdisziplinären Teams der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V. in Dortmund wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Nature Communications“ vorgestellt.
Preisgekrönte Forschungsarbeit im Bereich Herzinsuffizienz
Nun erhielt die Arbeitsgruppe den mit 10.000 Euro dotierten Phoenix Pharmazie-Wissenschaftspreis 2021 in der Kategorie „Pharmakologie und Klinische Pharmazie“. Der Preis wird für innovative und herausragende Forschungen im pharmazeutischen Bereich verleihen.
Neuer Peptid-Wirkstoff setzt schädliche Proteine außer Kraft
„Die Preiswürdigkeit dieser Forschung besteht darin, dass Professorin Lorenz die krankhafte Wirkung eines Signalproteins mit einem Peptid-Wirkstoff außer Kraft setzen konnte“, fasst Jurymitglied Professor Peter Ruth die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen. Schädliche Proteine, die durch den neuen Wirkstoff gehemmt werden können, entfalten ihre Wirkung vor allem bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck oder nach einem Herzinfarkt.
Neuer Wirkstoff mit großem medizinischem Potenzial
„Wir hoffen, dass wir damit die Basis für eine neue, nebenwirkungsärmere Therapie der Herzinsuffizienz legen können“, betonte Professorin Lorenz bei der Preisübergabe. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass das neu entdeckt Peptid auch bei Krebserkrankungen oder bei bestimmten genetischen Krankheiten eingesetzt werden könnte. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- PHOENIX group: PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis (Abruf: 18.11.2021), phoenixgroup.eu
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg: Preis für Kristina Lorenz (veröffentlicht: 18.11.2021), uni-wuerzburg.de
- Tomasovic, A., Brand, T., Schanbacher, C. et al. Interference with ERK-dimerization at the nucleocytosolic interface targets pathological ERK1/2 signaling without cardiotoxic side-effects; in: Nature Communications, 2020., nature.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.