Immuntherapie gegen Heuschnupfen könnte zahlreiche Asthma-Erkrankungen verhindern
Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland haben mit einer Pollenallergie zu kämpfen. Für Betroffene sind aber nicht nur die unmittelbaren Beschwerden ein Problem: Experten warnen immer wieder vor den gefährlichen Gesundheitsfolgen durch Heuschnupfen. So bekommen viele Pollenallergiker später Asthma. Tausende solche Erkrankungen könnten verhindert werden.
Tausende Asthma-Erkrankungen könnten vermieden werden
Zwar unterziehen sich viele Personen, die an einer Pollenallergie leiden, einer Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen, doch längst nicht alle tun das. Wie die Krankenkasse Barmer GEK in einer aktuellen Pressemitteilung schreibt, könnten bis zu 40 Prozent der Menschen mit Heuschnupfen später einmal allergisches Asthma bekommen, wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden. Eine Immunisierung gegen Pollen und Gräser könnte maßgeblich dazu beitragen, dass tausende Asthma-Erkrankungen erst gar nicht eintreten. Daher rät die Krankenkasse vor dem Start der Heuschnupfensaison zu einer Immuntherapie.
„Wegen drohenden Folgeerkrankungen sehr ernst nehmen“
„Einen Heuschnupfen sollte man wegen der drohenden Folgeerkrankungen sehr ernst nehmen, auch wenn die Symptome nach einiger Zeit abklingen. Eine Immuntherapie ist daher sinnvoll“, erläutert Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der Barmer GEK. Die Expertin empfiehlt, sich vom Arzt dazu genau beraten zu lassen. Auch verschiedene andere Fachleute und Organisationen wie etwa der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) haben Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Heuschnupfen und Pollenallergie.
Eine Million Kinder leiden an Heuschnupfen
Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Heuschnupfen, darunter eine Million Kinder. Typische Symptome sind eine laufende Nase, juckende Augen und ein Gefühl der Mattigkeit. In vielen Fällen können Hausmittel bei Heuschnupfen die Beschwerden lindern. Laut Barmer GEK reagieren Allergiker am heftigsten auf Birken-, Erlen-, Hasel- sowie Gräserpollen, die ab April aufkommen. „Wer sich jetzt noch vor Gräserpollen schützen möchte, sollte rasch eine vorsaisonale Immuntherapie starten“, so Petzold.
Aufwand bei der Hyposensibilisierung lohnt sich
Wie die Kasse in der Mitteilung erklärt, lernt die körpereigene Abwehr bei der Hyposensibilisierung, auf Allergene weniger oder gar nicht zu reagieren, indem sie mit ihnen bewusst in Kontakt gebracht wird. „Die Immuntherapie dauert drei Jahre, aber der Aufwand lohnt sich. Die Hyposensibilisierung ist vor allem erfolgreich, wenn sie bei ersten Anzeichen einer Pollenallergie beginnt“, erläutert Petzold. Bei der subkutanen Immuntherapie wird das Allergen mit steigender Dosis wöchentlich und später monatlich unter die Haut gespritzt. Bei der Kurzzeit-Therapie wird sich auf einige Spritzen vor der Pollenflugsaison beschränkt, jedoch ebenfalls über drei Jahre. Wie die Barmer berichtet, bekommt man die Allergene bei einer anderen Variante der Immuntherapie als Tropfen oder Tabletten. Die Kosten für eine Hyposensibilisierung werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.