Warnstreik der Barmer-Mitarbeiter
22.04.2014
Am heutigen Dienstag und am Mittwoch gibt es bei Deutschlands zweitgrößter Krankenkasse, der Barmer GEK, bundesweit Warnstreiks. Zu dem ganztägigen Streik sind 15.000 GEK-Mitarbeiter im ganzen Land aufgerufen. Der Schwerpunkt liegt dabei in Berlin, wo auch eine größer Demonstration stattfindet.
Bundesweiter Streik mit Schwerpunkt Berlin
Bei Deutschlands zweitgrößter Krankenkasse, der Barmer GEK, ist laut Pressberichten bis 2018 ein massiver Stellenabbau geplant. 3.500 Stellen sollen bis dahin gestrichen und das Filialnetz halbiert werden. Die Gewerkschaft Verdi hat nun für den heutigen Dienstag rund 15.000 GEK-Mitarbeiter zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Der Schwerpunkt liegt dabei in Berlin, wo sowohl die Hauptveraltung als auch Zweigstellen betroffen sind. Zu einer Demonstration in Mitte werden laut Gewerkschaftsangaben Hunderte Beschäftigte aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet, darunter Teilnehmer aus Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Druck auf die Barmer GEK erhöhen
Verdi fordert Gehaltssteigerungen von 5,2 Prozent. Von Arbeitgeberseite waren zum 1. April diesen Jahres 2,5 Prozent Erhöhung sowie ein weiteres Prozent ab Juli 2015 angeboten worden. Die Gewerkschaft lehnte dies als unzureichend ab. Sylvi Krisch, Verhandlungsführerin von Verdi, kritisierte das Arbeitgeberangebot als zu niedrig. Laut einer Pressemitteilung sagte sie: „Die Beschäftigten sollen für die ersten drei Monate leer ausgehen und erst nach insgesamt 18 Monaten eine kümmerliche zweite Erhöhung erhalten. Das war für die Verhandlungskommission inakzeptabel. Deshalb werden wir jetzt den Druck auf die Barmer GEK erhöhen.“
Warnstreik parallel zu Tarifverhandlungen
Von Seiten der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft heißt es, dass das Arbeitgeberangebot auf die Gesamtlaufzeit von zwei Jahren gerechnet nur einer Erhöhung von gerade einmal 1,75 Prozent entspricht. Und bezogen auf den ersten Erhöhungsschritt sowie die Geltungsdauer für die ersten 18 Monate des Tarifvertrages beträgt die Steigerung sogar nur 1,667 Prozent. Krisch betonte, dass das Angebot für die Barmer-Beschäftigten deutlich hinter den Tarif-Entwicklungen der gesetzlichen Krankenversicherung zurückbleibe. Nach den Arbeitsniederlegungen am Dienstag in den beiden Hauptverwaltungen in Wuppertal und Berlin finden am Mittwoch die Tarifverhandlungen in Schwäbisch Gmünd statt, wobei parallel dazu die Beschäftigten dort in den Warnstreik treten werden. (sb)
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