EHEC-Bakterien: Bei rohen Lebensmitteln ist Vorsicht angebracht
Jedes Jahr erkranken in Deutschland über 100.000 Menschen durch Erreger im Essen. EHEC-Bakterien gelten als besonders gefährlich. Sie können unter anderem durch rohe Lebensmittel übertragen werden. Experten raten daher zu besonderer Vorsicht.
Erkrankungen durch Erreger in Lebensmitteln
Laut der Verbraucherzentrale NRW erkranken pro Jahr bundesweit mehr als 100.000 Menschen durch Erreger in Lebensmitteln. „Krankheitserreger wie Campylobacter, Salmonellen, Listerien oder andere Mikroorganismen machen sich breit, wenn Hühnerbrust, Tiramisu und Co. unsachgemäß zubereitet und gelagert werden“, schreiben die Experten auf ihrer Webseite. Auch EHEC-Bakterien (Enterohämorrhagischen Escherichia coli) können durch mangelnde Hygiene bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln übertragen werden. Isabelle Mühleisen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät Verbrauchern daher in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, vor allem mit rohem Fleisch sorgfältig umzugehen.
Rohes Fleisch getrennt von anderen Speisen lagern
„Generell sollte rohes Fleisch getrennt von Lebensmitteln, die nicht mehr gegart werden, zubereitet und gelagert werden“, so die Expertin. Für manche Bevölkerungsgruppen, wie Kleinkinder und Schwangere sollte rohes Fleisch ohnehin tabu sein, warnen Fachleute wie etwa des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wie Mühleisen erklärt, sollte die rohe Ware zum Beispiel nicht mit Salat in Kontakt kommen. Besteck und Geschirr muss man stets gründlich mit Spülmittel und warmem Wasser reinigen, bevor man sie weiterverwendet.
Keime können sich leicht ausbreiten
Die EHEC-Epidemie im Jahr 2011 hatte gezeigt, wie leicht die Erreger sich ausbreiten können und welche dramatischen Folgen drohen. Nach Angaben des Robert-Koch-Institut (RKI) waren damals über 3.500 Menschen an den Auswirkungen des EHEC Keims zum Teil schwer erkrankt. Als wesentliches Symptom einer EHEC-Infektion gilt ein wässriger, blutiger durchfallartiger Stuhlgang, häufig begleitet durch starke krampfartige Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Die verschiedenen Folgeerkrankungen können mit einer Vielzahl weiterer Symptome wie Nierenschmerzen, erhöhte Leberwerte und Harnvergiftungen (Urämien) einhergehen. Laut Gesundheitsexperten sollte schon bei ersten Symptomen ein Arzt aufgesucht werden.
EHEC-Übertragung auch durch pflanzliche Lebensmittel möglich
Mühleisen zufolge seien früher nur EHEC-Übertragungen durch tierische Lebensmittel bekannt geworden. Mit den Sprossen im Jahr 2011 waren es erstmals auch pflanzliche. „Beispielsweise Sprossen in einem fertigen, abgepackten Salat sind schon ein gewisses Risiko“, erklärt die Expertin. An solchen Produkten vermehren sich relativ schnell Bakterien. Vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem, Schwangere und Kinder sollten solche Waren kurz vor Ablauf des Verbrauchsdatums besser nicht verzehren. Laut der Verbraucherzentrale sollten auch fertige Salate unbedingt gründlich gewaschen werden, um das Risiko einer Infektion möglichst gering zu halten. Wird tiefgekühltes Fleisch aufgetaut, muss das Abtropfwasser sorgfältig aufgefangen und entfernt werden. (ad)
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