Neue Studie zeigt: Sport vertreibt den Hunger
Sport ist gesund: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, das Risiko für verschiedene Krankheiten zu reduzieren. Durch intensive Trainingseinheiten erreicht man aber auch, dass sich das Hungergefühl reduziert. Das haben britische Wissenschaftler nun heraus gefunden. Sport hilft demnach also doch beim Abnehmen.
Trainingsprogramm kann Hunger reduzieren
Gesundheitsexperten heben immer wieder hervor, wie wichtig Sport für unseren Körper ist. So kann regelmäßige Bewegung beispielsweise dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt zu mindern. Zudem leiden Sportler laut Statistiken seltener an Übergewicht und Adipositas. Für den Grund, warum Menschen, die sportlich aktiv sind, seltener dick werden, kommen verschiedene Erklärungen in Frage. Manche leben einfach allgemein bewusster und ernähren sich gesünder. Doch auch der Sport selbst kann offenbar eine Ursache sein. Wie britische Forscher heraus gefunden haben, wird durch ein anstrengendes Trainingsprogramm auch das Hungergefühl reduziert.
Sport allein hilft nicht gegen Übergewicht
In der Vergangenheit zeigten Untersuchungen, dass Sport allein gar nicht gegen Übergewicht hilft. Entscheidender sei die Ernährung. Doch offenbar wird die Ernährung – zumindest was die Menge betrifft – auch durch den Sport beeinflusst. So haben Wissenschaftler der „Loughborough University“ in Großbritannien zusammen mit Kollegen in einer Studie belegt, dass ein intensives Training nicht nur die Kalorienverbrennung ankurbelt, sondern auch die Kalorienaufnahme vermindert. Im Fachmagazin „Medicine and Science In Sports and Exercise“ berichteten die Forscher über ihre Ergebnisse.
Appetitanregendes Hormon wird reduziert
Wie aus einer Mitteilung der Universität hervorgeht, wurden im Zuge der Studie zwei Gruppen beobachtet. Die einen wurden auf Diät gesetzt, die anderen absolvierten ein moderates, 90-minütiges Training auf dem Laufband. Im Anschluss daran durften sich alle Teilnehmer über ein All-You-Can-Eat-Buffet hermachen. Es zeigte sich, dass die Probanden aus der Sportgruppe im Schnitt ein Drittel weniger Kalorien (663) zu sich nahmen als die aus der Gruppe (947 Kalorien), die den ganzen Tag über weniger gegessen hatten. Wie es heißt, gibt es für die Ergebnisse zwei Erklärungen: So wird beim Sport das appetitanregende Hormon Ghrelin reduziert, während das Peptidhormon YY, das den Hunger unterdrückt, im Körper ansteigt. Bei Menschen, die eine Diät machen, ist aber das Gegenteil der Fall.
Bei moderaten Aktivitäten fehlt der Effekt
„Wir haben gezeigt, dass sie Bewegung nicht hungriger macht oder sie dazu animiert, mehr zu essen“, sagte Studienautor Dr. David Stensel. „Da Ghrelin in den Zellen der Magenschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse produziert wird, könnte ein reduzierter Blutfluss in Richtung Magen für die Reduzierung von Ghrelin im Blutkreislauf führen“, so seine Erklärung. Bereits frühere Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass intensiver Sport wie Joggen oder Spinning-Kurse das Hungerhormon reduzieren. Gleichzeitig zeigte sich, dass moderate Aktivitäten nicht den gleichen Effekt hatten. Anstrengendes Workout sollte allerdings nur mit einer guten Grundlage absolviert werden. Eine ausgewogene Ernährung ist strikten Diäten stets vorzuziehen, wenn es darum geht, ein gesundes Gewicht zu erreichen. (ad)
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