Typische Kinderkrankheiten und ihre Symptome
Wo viele Kinder zusammen sind, verbreiten sich Viren, Bakterien und Pilze. Dazu gehören neben Masern, Röteln und Windpocken auch kaum bekannte Erkrankungen, die in Kita, Kindergarten und Schule grassieren – zum Beispiel Krätze oder Ringelröteln.
Krätze
Krätze ist eine Infektion der Haut mit Krätzmilben. Sie wird durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Allerdings reicht ein oberflächlicher Kontakt nicht aus.
Symptome
Krätze zeigt sich durch intensives Jucken auf der Haut, besonders, wenn es warm ist – zum Beispiel im Bett. Auf der Haut bilden sich Bläschen, Papeln und Pusteln, besonders zwischen den Fingern, an den Handgelenken, den Ellenbögen, Knöcheln, Leisten, der Brust und den Genitalien.
Was tun?
Die Milben vertragen keine Hitze und sterben bei Temperaturen über 50 Grad Celsius. Deshalb reicht es, befallene Kleidung in der Waschmaschine zu reinigen, um die Plagegeister loszuwerden. Sind Kinder von Krätze befallen, waschen Sie bei mindestens 60 Grad Celsius die gesamte Kleidung, Handtücher und Bettwäsche.
Krätze in Soltau
Derzeit geht die Krätze in Schulen in Soltau in Norddeutschland um. Betroffen sind vor allem Jugendliche.
Mangelnde Hygiene?
Krätze gilt im Volksmund als Zeichen von unzureichender Sauberkeit. Das stimmt aber nicht. Vielmehr scheint eine Ursache der jüngsten Krätzefälle zu sein, dass Jugendliche stärker als früher ihre Zeit in Straßenkleidung in Privatwohnungen zusammen verbringen.
Ringelröteln
Ringelröteln zeigen sich als Flächen deckende Hautrötungen, deren Form vage an einen Schmetterling erinnert, was sie von anderen Infektionen der Haut unterscheidet. Der Ausschlag beginnt im Gesicht und breitet sich später an Armen und Beinen aus.
Warum Ringelröteln?
Die großen Flecken nehmen im Verlauf der Entzündung die Form rötlicher Ringel an – deshalb Ringelröteln. Die Krankheit bekommt ein Mensch im Leben nur einmal.
Streptokokken
Streptokokken sind Bakterien, die Scharlach hervorrufen, eine Krankheit, die besonders Kinder von vier bis zwölf Jahren betrifft. Kinder sind deshalb bevorzugtes “Angriffsziel”, weil Streptokokken sich erst ausbreiten, wenn das Immunsystem schwächelt – oder bei Kleinkindern noch nicht ausreichend entwickelt ist.
“Himbeerzunge”
Die Symptome sind eine “Himbeerzunge”, also ein “scharlachroter” Mundraum, hohes Fieber, starke Schmerzen in Hals, Kopf und Gliedern. Ein roter Ausschlag bedeckt die Haut, und später schuppt sie sich.
Ansteckung
Kinder infizieren sich mit Streptokokken durch Tröpfchen oder Berührungen von Menschen, die den Erreger tragen. Außer Scharlach gibt es weitere Krankheiten, je nachdem welche Streptokokken-Art am Werk ist. Entzünden die Ausscheidungen der Bakterien Herz oder Lunge besteht Lebensgefahr.
Folgereaktionen
Streptococcus pyogenes, der Scharlach-Erreger dringt besonders durch die Mundschleimhäute in den Körper ein. Ein Risiko sind die Reaktionen des Immunsystems auf die Bakterien – durch “Kreuzreaktionen” können sich die Gelenke, Muskeln und das Herz entzünden.
Herpes
Das “Drei-Tage-Fieber” wütet bevorzugt bei Säuglingen und Kleinkindern, deren Immunsystem noch schwach ist. Zuerst bricht ein hohes Fieber aus, das sinkt dann nach circa drei Tagen und stattdessen bedeckt den Rumpf ein roter Hautausschlag. Auslöser sind Herpesviren.
Bindehautentzündung
Die Ansteckungsgefahr bei einer Bindehautentzündung ist vor allem für Kleinkinder hoch. Es handelt sich um eine Schmier- und Tröpfcheninfektion-
Symptome
Die Augen röten sich, schwellen, tränen und verkleben. Das Kind reagiert extrem sensibel auf Licht. Im Auge bildet sich bisweilen Eiter.
Vorbeugung
Um einer (weit verbreiteten) Bindehautentzündung vorzubeugen, waschen Sie sich intensiv die Hände (und ihr Kind ebenfalls) und reinigen das Augenlid ihres Kindes mit einem feuchten Tuch, falls Erreger am Ort sein könnten.
Zum Arzt gehen?
Deuten Symptome auf eine Bindehautentzündung ihres Kindes, dann gehen Sie zum Arzt.
Natürliche Hausmittel gegen Bindehautentzündung
Waschen Sie die Augen ihres Kindes mit kaltem Wasser, legen Sie kalte Kompressen auf die entzündete Stelle. Dunkeln Sie das Zimmer ab und halten das Kind davon ab, die Augen zu reiben. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.