Nützliche Hinweise zur Existenzgründung für Heilpraktiker
27.06.2013
In Deutschland gibt es ca. 35 000 Heilpraktiker, die in rund 1 300 Praxen arbeiten. Über 60 Prozent der neueröffneten Praxen müssen jedoch innerhalb der ersten Jahre schon wieder schließen. Um das zu vermeiden, lohnt es, sich vor der Existenzgründung intensiv mit Erfolgsfaktoren, aber auch mit häufigen Gründungsfehlern auseinanderzusetzen. So kann man den nachhaltigen Erfolg seiner eigenen Praxis sicherstellen. Die Lernplattform Lecturio hat einen kostenlosen Ratgeber entwickelt, in welchem Heilpraktiker kompakt auf 14 Seiten alle wichtigen Informationen zur Praxiseröffnung erfahren können.
Im ersten Punkt werden die relevanten Schritte bis zum Eröffnungstermin geklärt. Welche Praxisräume sind ideal, was muss ich bei Versicherungen beachten, was will das Finanzamt von mir wissen? All diese Fragen werden hier kurz und knackig beantwortet und helfen so als Checkliste durch den Dschungel aus Vorbereitungen.
Danach befindet man sich auch schon mitten in der Erstellung des perfekten Businessplans. Selbst wenn man aus finanzieller Sicht, also zur Vorlage bei der Bank bei der Beantragung eines Kredits, keinen Businessplan benötigt, bietet es sich trotzdem aus Planungsgründen an. Der Businessplan zwingt dazu, sich mit vielleicht auch unbeliebten Themen wie Finanzplan und Risikoanalysen auseinanderzusetzen.
Der Businessplan sollte möglichst klar und einfach geschrieben sein und sich auf die wichtigsten Inhalte konzentrieren. Grundlage für den Plan bildet die Geschäftsidee. Bei Heilpraktikern ist diese natürlich bereits definiert, dennoch sollte man sich der Besonderheiten seiner Idee bewusst sein. Zum einen ist dies natürlich wichtig, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, auf der anderen Seite bieten sich Spezialisierungen auch aus Marketingsicht stark an.
Einen weiteren Bestandteil des Ratgebers bilden die sieben häufigsten Gründungsfehler. Sie sind bei einem Großteil der Existenzgründer der Grund fürs Scheitern und sollten deshalb unbedingt von vorneherein vermieden werden. Ein großes Problem ist immer wieder das mangelnde kaufmännische Wissen. Ein gewisses Zahlenverständnis sowie Kenntnisse grundlegender betriebswirtschaftlicher Inhalte und Zusammenhänge sind eine wichtige Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg einer Praxis.
Neben zu hohen Kosten und zu wenig Startkapital sind auch fehlende Marketingmaßnahmen ein bedeutender Fehler. Oft wird die Macht der Werbung unterschätzt und die Zahl der Patienten bleibt auf einem immer gleichen Level. Durch einige kleine Tricks und Kniffe, wie z.B. Anzeigen im Regionalblatt, kann man hier leicht Abhilfe schaffen und mehr Kunden gewinnen.
Abgeschlossen wird der Leitfaden durch ein Experteninterview mit Heilpraktiker Markus Rachl. Er führt eine erfolgreiche Praxis in Köln-Lindenthal und gibt hilfreiche Einblicke in seinen Weg dorthin. Er rät dazu, vor der Existenzgründung Praxiserfahrung zu sammeln, möglichst durch Praktika bei erfahrenen Heilpraktikern und gegebenenfalls eine Mitarbeit in einer anderen Praxis. Zudem sollte man sich nicht entmutigen lassen, wenn die Anfangsphase noch nicht zufriedenstellend läuft. Laut Rachl benötigt man im Schnitt etwa zwei bis drei Jahre bis zur gut funktionierenden Praxis. So bietet es sich gerade in der Anfangsphase an, sich durch ein zweites Standbein finanziell abzusichern oder in einer Gemeinschaftspraxis zu arbeiten. Wer mehr praktische Tipps zum Thema möchte, kann sich den kostenlosen Ratgeber hier herunterladen und so den Weg zu eigenen Praxis erfolgreich begehen. (pm)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.