Hirse: Gesundes Getreide ist in der Küche vielseitig einsetzbar
Hirse zählt zu den ältesten Getreidesorten der Welt. Das Urgetreide steckt voller gesunder Nährstoffe und kann sogar nachweislich bei bestimmten Erkrankungen wie Diabetes helfen. Und in der Küche ist das Getreide eine wahre kulinarische Alleskönnerin.
„Hirse gilt als eines der ältesten Getreide, das bereits in der Steinzeit schon als fester Ernährungsbestandteil wertgeschätzt wurde“, erläutert Jasmin Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen, in einer aktuellen Mitteilung, in der erklärt wird, warum das Urgetreide häufiger auf dem Teller landen sollte.
Reich an wertvollen Inhaltsstoffen
Hirse enthält reichlich Proteine (Eiweiß), komplexe Kohlenhydrate, Vitamin A und C, B-Vitamine, Calcium, Silizium, Magnesium und Eisen. „Zur besseren Eisenaufnahme ist es optimal, die Hirse mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln, wie Brokkoli oder Paprika, zu kombinieren“, sagt Jasmin Scholz.
Als glutenfreies „Pseudogetreide“ ist Hirse auch für Personen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet. Und es kann auch bei Erkrankungen helfen. So wurde in einer, in dem Fachmagazin „Frontiers in Nutrition“ veröffentlichten Studie festgestellt, dass der Verzehr von Hirse das Diabetes-Erkrankungsrisiko senken senken und den Blutzuckerspiegel bei Diabetes normalisieren kann.
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) weist jedoch darauf hin, dass Hirse – im Unterschied zu anderen Urgetreiden – nicht in größeren Mengen roh gegessen werden sollte. Denn Tannine, die in besonders hoher Konzentration enthalten sind, können Proteine binden und so ihre Verfügbarkeit herabsetzen und die Stärkeverdauung hemmen.
Klimafreundlichere Alternative zu Reis
Was vielen Menschen nicht bekannt ist: Hirse wird auch in Deutschland angebaut – und zwar auch in Bio-Qualität.
Anders als etwa Reis im Nassreisanbau gedeiht das genügsame Pseudogetreide darüber hinaus mit nur wenig Wasser und verursacht weniger Methanemissionen. Diese Eigenschaften punkten klar in Sachen Nachhaltigkeit.
„Hirse aus ökologischer und regionaler Landwirtschaft ist die beste Option, wenn Hirse auf dem Teller landet“, sagt Jasmin Scholz.
Bringt Abwechslung in die Küche
Wie es in der Mitteilung der Verbraucherzentrale Bremen weiter heißt, gibt es Hirse in rot, gelb, weiß oder braun. Die unterschiedlichen Farben erzeugen ein ansprechendes Bild und das gepaart mit einem aromatischen, nussigen Geschmack.
Gekocht als warmer Hirsebrei mit Apfelspalten oder als Müslitopping in gepoppter Form: Hirsekörner eignen sich ideal für ein süßes, sättigendes Frühstück. Das sehen auch Fachleute der renommierten Cleveland Clinic (USA) so. Sie haben erst vor kurzem Hirse in einer Liste mit sieben Getreide-Optionen für ein vollwertiges Frühstück aufgelistet.
In herzhaften Variationen bietet sich Hirse unter anderem in Gemüseaufläufen, Risotto oder als Salatbeilage an. Auf der Webseite der Techniker Krankenkasse (TK) sind weitere leckere Rezept-Ideen zu finden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Bremen: Hirse – eine kulinarische Alleskönnerin, (Abruf: 22.11.2022), Verbraucherzentrale Bremen
- Seetha Anitha, Joanna Kane-Potaka, Takuji W. Tsusaka, Rosemary Botha, Ananthan Rajendran, D. Ian Givens, Devraj J. Parasannanavar, Kowsalya Subramaniam, Kanaka Durga Veera Prasad, Mani Vetriventhan, Raj Kumar Bhandari: A Systematic Review and Meta-Analysis of the Potential of Millets for Managing and Reducing the Risk of Developing Diabetes Mellitus; in: Frontiers in Nutrition, (veröffentlicht: 28.07.2021), Frontiers in Nutrition
- Bundeszentrum für Ernährung: Urgetreide, (Abruf: 22.11.2022), Bundeszentrum für Ernährung
- Cleveland Clinic: 7 Healthy Grains To Try for Breakfast, (Abruf: 22.11.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.