Erste Hilfe-Tipps bei Hitzschlag und Sonnenstich
19.07.2014
Die gesundheitliche Gefahren von Sonneneinstrahlung und Hitze werden von vielen Menschen unterschätzt. Im Sommer müssen Sanitäter und Ärzte deshalb regelmäßig unzählige Patienten mit Hitzschlag oder Sonnenstich versorgen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „APA“ erläutert die Notfallmedizinerin Dr. Gabriele Lerche, stellvertretende Chefärztin der Johanniter, was bei der Ersten Hilfe zu beachten ist.
Bei Hitze ausreichend trinken und auf Sonnenschutz achten
Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, sollte niemand ohne Sonnenschutz in die Sonne gehen. Luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung sollten zur Standardausrüstung gehören. Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor und ausreichend Flüssigkeit sind ebenso obligatorisch. Insbesondere für Babys kann zu viel Hitze schnell lebensbedrohlich werden. Deshalb sollten die Kleinen nie der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Anderenfalls drohen neben folgenschweren Sonnenbränden Kreislaufkollaps, Sonnenstich und Hitzschlag.
Babys, Kleinkinder und ältere Menschen wegen Hitzschlag-Gefahr nicht allein im Auto lassen
Wer sich zu lange ohne Sonnenschutz der Sonnenstrahlung aussetzt, gefährdet seine Gesundheit: Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche gehören zu den ersten Anzeichen. Sogar die Unfallanfälligkeit steigt. „Typische Notfälle im Sommer sind Kreislaufbelastungen, Hitzschlag und Sonnenstich”, berichtet Lerche. „Daher sollte man ausreichend trinken, am besten Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen muss man darauf achten, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn sie haben ein trügerisch geringes Durstgefühl und spüren den Flüssigkeitsmangel zu spät”. Stark koffeinhaltige Getränke eignen sich dagegen nicht, ebenso sollte auf Alkohol verzichtet werden.
Die Expertin weist zudem daraufhin, dass Babys, Kleinkinder und ältere Menschen – ebenso Hunde – auf keinen Fall allein im Auto gelassen werden sollten. Im Innenraum eines Fahrzeugs können in kurzer Zeit 60 bis 70 Grad herrschen, so dass eine erhöhte Gefahr für Hitzschlag besteht.
Was hilft gegen Hitzschlag?
Ein Hitzschlag macht sich durch einen hochroten Kopf, Kopfschmerzen, Desorientiertheit, Übelkeit, erhöhte Körpertemperatur und Bewusstseinsveränderungen bemerkbar. „Betroffene sollten sofort in den Schatten gebracht und mit kalten und feuchten Tüchern in Kopf und Nacken gekühlt werden”, so Lerche. Patienten, die das Bewusstsein verloren haben und normal atmen, sollten in die stabile Seitenlage gebracht werden. Kreislauf und Atmung sollten zudem bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überwacht werden.
Bei einem Hitzschlag steigt die Körpertemperatur durch einen Wärmestau auf über 40 Grad an. Deshalb steht Kühlung im Vordergrund. Eiskalte Duschen sind aber tabu, da diese im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit, Krämpfe und einen lebensgefährlichen Zustand des bEtroffenen verursachen können.
Bild: Sven Klöpping / pixelio.de
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