Zahl der HIV-Neuinfektionen geht nicht zurück
Rund 3.200 Menschen haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland mit HIV infiziert. Die Zahl bleibt damit im Vergleich zum Jahr davor unverändert. Offenbar haben die Bemühungen bisheriger Präventionsmaßnahmen nicht ausgereicht, um die Infektionen einzudämmen.
Zahl der HIV-Infektionen geht nicht zurück
Zwar verkündete die UN vor kurzem, dass weltweit 40 Prozent weniger HIV-Todesopfer registriert wurden, doch in Deutschland geht die Zahl der HIV-Neuinfektionen trotz Aufklärungskampagnen und Medikamenten nicht zurück. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin, dass sich im Jahr 2014 etwa 3.200 Menschen neu infiziert haben. Die Zahl bleib demnach gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Diagnosen werden oft erst spät gestellt
Und das, obwohl der Anteil der Infizierten, die Medikamente einnehmen und dadurch in der Regel kaum noch infektiös sind, in den vergangenen Jahren gestiegen sei. „Dieser positive Effekt und die bisherigen Präventionsanstrengungen haben aber bislang nicht ausgereicht“, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler am Montag. Wie aus dem Epidemiologischen Bulletin des RKI hervorgeht, beruht ihre Schätzung auf Modellrechnungen, denn HIV wird oft erst Jahre nach der Infektion festgestellt. Im vergangenen Jahr wiesen die Experten darauf hin, dass 2013 rund 14.000 Deutsche unwissentlich mit HIV infiziert waren.
Fast 500 Patienten starben
Der aktuellen Veröffentlichung zufolge steigt die Zahl der Neuinfektionen bei heterosexuellen Frauen und Männern leicht an. Die meisten Betroffenen sind trotz leicht sinkender Neuinfektionszahlen noch immer Männer, die Sex mit Männern haben. Auch regionale Unterschiede sind feststellbar. So berichtete das RKI bereits im Sommer, dass die Anzahl der HIV-Neudiagnosen am stärksten in Berlin steigt. Das Institut geht davon aus, dass im vergangenen Jahr bundesweit 480 Infizierte gestorben sind. Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist Ursache für die Immunschwächekrankheit Aids. (ad)
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